Beruhigt Euch wieder! Ich höre doch die Shitstorm-Gemeinde schon unken: Was will uns der Olaf schon zum Thema Liebe sagen? Der hat doch davon gar keine Ahnung! Wovon ich Ahnung habe, weiß ich am besten ganz allein. Außerdem gibt es da eine ganz wundervolle Redewendung: „Wo die Liebe hinfällt …“ Dieser kleine, unvollständige Satz spricht nur die Überraschung aus, die Außenstehende über ein Pärchen ausdrücken, von dem sie meinen, die gehörten nicht zusammen. Was wissen andere? Nichts, außer das, was sie über sich selbst wissen, was wiederum nichts damit zu tun hat, was sich wiederum andere dazu denken.

Also Leute, Liebe ist in mir, in Euch und in uns allen und jede ist anders, immer wieder neu oder mal etwas angegraut bzw. sie ist leicht erkaltet. Und während ein Partner stets heiß die Liebe beteuert, ist der andere mit seinen Gedanken inzwischen ganz wo anders. Bei mir ist mit der Liebe – also ich meine die Gefühle dazu – beispielsweise immer dasselbe: Die Gefühle sind mal so und mal so, aber so sind sie auf jeden Fall.

Nun fragt Ihr Euch, wie der Olaf den Dreh von der Liebe zu seinen Würsten hinbekommt? Ganz einfach: In der Liebe ist es wie mit dem Kochen. Da hat jemand Hunger oder halt Sehnsucht nach einem Menschen. Man geht in die Küche, um sich Essen zuzubereiten. Die Liebeshungrigen machen sich auf die Suche nach einem kompatiblen Menschen, der sich genauso ein Zusammensein wünscht. So wie man beim Kochen das zubereitet, wonach einem gerade der Geschmack steht – wobei oft gerade nicht das vorrätig ist, was man gern verspeisen möchte – so ist es bei der Partnersuche doch auch. Häufig ist nicht das im Angebot, was schmeckt. Also bleibt man hungrig. Das geht natürlich beim Essen nicht. Da verspeist man auch, was nicht so gut schmeckt. Und jetzt wird’s echt Olaf: Bei mir schmeckts nämlich immer, zumindest hat die Wurst stets einen stabilen, guten Geschmack. Genauso ist es bei mir in Liebesdingen. Es gibt nur vom Besten. Und das Schöne an guten Köchen ist nicht nur, dass sie kochen können, sie wissen genau, dass man in der Küche jeden Tag wieder aufs Neue anfangen muss, damit etwas Geschmackvolles rauskommt. Köche können sich jeden Tag wieder mühen. Wer das begriffen hat, bei dem klappts sowohl mit dem Essen als auch mit der Partnerschaft.

Was meint Ihr, warum ich immer wieder an neuen Soßengeschmacksrichtungen herumtüftle, weil man die selbe Sache immer wieder neu denken kann. Also ich kann zwanzig Jahre lang täglich Currywürste zubereiten, immer wieder mit neuer Leidenschaft, mit Soßen, die immer mal anders gewürzt sind, aber garantiert mit Erfahrung und Gefühl angerührt werden. Anrührend soll es auch in der Liebe sein. Ihr seht also, Kochen und Liebe – da ist ganz viel Gleichklang drin. Übrigens sollte das Essen versalzen sein, dann ist nicht der Koch verliebt – das ist Aberglaube – dann hat er einfach nicht aufgepasst. Das muss man in der Liebe doch auch.

Bis gleich, Euer Olaf vom Hassel.