Ein Kleinod im Grünen

Rudi Bartlitz

Können auch galoppierende Vierbeiner zu einer Sportstadt gehören? Natürlich, würde der Präsident des Magdeburger Rennvereins, Heinz Baltus, mit Überzeugung auf diese vielleicht etwas ausgefallene Frage antworten. Der Himmelfahrtstag auf dem Geläuf im idyllischen Herrenkrug-Park lieferte zuletzt ein vitales Beispiel dafür. Nicht nur die Fußballer vom Zweitligisten 1. FC Magdeburg, die fleißig Autogramme schrieben, waren Gäste der Traditionsveranstaltung, sondern auch Bennet Wiegert, der Cheftrainer des deutschen Handballmeister SC Magdeburg, machte seine Aufwartung. Die Wohnungsbaugenossenschaft hatte sogar einen Lauf um den „Preis des 1. FC Magdeburg“ ausgelobt. „Wir als Rennverein begreifen uns als Teil der Sportstadt Magdeburg“, versicherte Baltus vor der Rekordkulisse von 6.500 Besuchern.
Sattes Grün, soweit der Blick reicht. Alte Baumalleen und saftige Wiesen neben der 1.750 Meter langen Bahn – das hat schon etwas. Nicht umsonst gilt das Magdeburger Geläuf als das prächtigste im Osten und als eines der schönsten seiner Art in ganz Deutschland. Ein Kleinod. Über vier Millionen Euro wurden in die Bahn inmitten eines 64 Hektar großen Parks gesteckt, um die Spuren des verheerenden Hochwassers von 2013 zu beseitigen. Der Rennverein selbst will den seit einiger Zeit eingeschlagen Kurs fortsetzen: nämlich sich familienfreundlich präsentieren, attraktiver vor allem für junge Eltern und Kinder werden. Soll heißen: Abseits des Kampfes der edlen Vollblüter um Sieg und Platz, abseits des Wettbetriebes will die Anlage immer mehr zu einem Erholungsfaktor der Magdeburger werden, für die der Herrenkrug übrigens schon um 1900 ein beliebtes Ausflugsziel war.

Seite 20, Kompakt Zeitung Nr. 233

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