Gute Nachbarschaft feiern

Tina Heinz

Mit dem Schriftzug „solidarity” (Solidarität) wurde beim Nachbarschaftsfest 2021 die Wohnumgebung in der Willi-Bredel-Straße etwas bunter gestaltet. In diesem Jahr soll ein weiteres Graffiti entstehen. Fotos: Malteser Stübchen

Seit dem Sommer 2021 schmückt ein Graffiti den Hausdurchgang am Malteser Stübchen Süd in der Magdeburger Willi-Bredel-Straße. Das Projekt war im Rahmen des damaligen Nachbarschaftsfestes fertiggestellt und mit Unterstützung der WOBAU und eines Graffiti-Künstlers umgesetzt worden. „Solidarität“ – auf Englisch „solidarity“ – ist darauf zu lesen. Eine Maxime, die sich der Malteser Hilfsdienst auf die Fahne geschrieben hat und die der Verein in Form des Integrationsprojektes „Hand in Hand“ auch vor Ort lebt. „Die Malteser leisten hier seit Jahren wertvolle stadtteilbezogene Kultur-, Sozial- und Integrationsarbeit, um die Nachbarschaften zusammenzubringen“, meint Kerstin Willenius, Leiterin der WOBAU-Geschäftsstelle Süd.

 
Und derzeit bereiten die Akteure das nächste Nachbarschaftsfest vor. „Inzwischen ist es schon zu einer Tradition geworden und auch in diesem Jahr soll ein von uns begleitetes Graffiti-Projekt im Quartier umgesetzt werden“, so Kerstin Willenius weiter. Dazu wird gemeinsam mit einem Künstler ein Graffiti im Häuserdurchgang in der Willi-Bredel-Straße 18 gestaltet. Alle Teilnehmer haben die Möglichkeit, sich auszuprobieren, mit Hilfe von Schablonen selbst Graffitis zu sprayen und so ihre Wohnumgebung im Stadtteil Leipziger Straße aktiv mitzugestalten. Das Fest soll am Samstag, den 24. Juni, stattfinden und vor allem dazu beitragen, dass sich die Menschen im Quartier besser kennenlernen.


Gelegenheit gibt es dazu an besagtem Samstag vor dem Malteser Stübchen Süd zwischen 13 und 18 Uhr. Sich austauschen, plaudern, spielen und gemeinsam essen – das steht im Fokus des Nachbarschaftsfestes. Eingeladen sind alle aus der Nachbarschaft, ob Kinder oder Erwachsene, ob Familien oder Alleinstehende, ob Mensch mit oder ohne Migrationshintergrund. Neben der Gestaltung eines Graffitis gibt es noch weitere Möglichkeiten, aktiv zu sein. „Es können beispielsweise T-Shirts mit Hilfe der Batik-Technik individuell gestaltet werden, eine Hüpfburg wird auch wieder dabei sein und für das leibliche Wohl wird – beispielsweise mit Kaffee und Kuchen – ebenfalls gesorgt“, zählt Jamina Lauwigi einige Höhepunkte des Nachbarschaftsfestes auf.

 
Jamina Lauwigi ist Ehrenamtskoordinatorin bei den Maltesern und für das „Stübchen“ verantwortlich. „Das Malteser Stübchen Süd ist ein Begegnungsort für Menschen jeder Herkunft und jeder Religion und ermöglicht durch unterschiedliche Projekte und Veranstaltungen einen interkulturellen Austausch. Indem hier verschiedene Menschen aufeinandertreffen und sich kennenlernen, können mögliche bestehende Vorurteile abgebaut werden.“ Im „Stübchen“ werden unterschiedliche Arten der Unterstützung angeboten. „Wir veranstalten beispielsweise jeden Mittwoch um 17 Uhr ein Sprachcafé – also einen offenen Treff, in dem es hauptsächlich darum geht, die deutsche Sprache anzuwenden“, schildert Jamina Lauwigi. „Wir haben zudem Sprachtandems, bei denen ein gut Deutsch sprechender Ehrenamtlicher mit einem Teilnehmer die deutsche Sprache übt, aber auch bei anderen Problemen helfen kann. Und wir unterstützen beim Ausfüllen von Formularen, bei der Arztsuche und bei vielem mehr.“ Seit Anfang dieses Jahres koordiniert zudem Jamina Lauwigis Kollegin Iman Shaaban vor Ort die gesamte Ukraine-Hilfe für Magdeburg und Umgebung.

 
Das Malteser Stübchen, im ehemaligen WOBAU-Servicebüro, in der Willi-Bredel-Straße 18 ist eben nicht nur ein Nachbarschaftstreff, sondern auch ein Informationspunkt und eine Begegnungsstätte. Die Umgebung hat in den vergangenen Jahren einen Wandel erfahren. Mit einer guten Infrastruktur – die Schulen und Kindertagesstätten, Sportvereine und Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe bietet sowie die Anbindung an Bus und Bahn und das Universitätsklinikum samt Medizinischer Fakultät in direkter Nachbarschaft – ist das Viertel Anziehungspunkt für Studenten, aber auch für Familien. Um für die Anwohner die passenden Angebote zu schaffen und Menschen zu unterstützen, arbeiten WOBAU und Malteser Hand in Hand – und das muss beim Nachbarschaftsfest am 24. Juni auch mal gefeiert werden.

Seite 27, Kompakt Zeitung Nr. 233

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