Abstraktion Wolkenhimmel

Von Hanna Diefert

Das ist doch keine Kunst.“, oder „Das kann selbst ein Dreijähriger malen.“ – Solchen Sätzen sind viele Künstler, die sich mit abstrakter Kunst beschäftigen, ausgesetzt. Dabei vergessen die meisten, dass es dabei nicht um die Pinselführung, sondern um die Ausdrucksweise geht. Johanna Marika Thoms widmet sich hauptsächlich der Abstraktionskunst und hat darin ihre Passion gefunden. Man könnte die gebürtige Gardelegerin schon als alte Häsin bezeichnen, denn sie hat bereits zweimal (2019 und 2021) an der KUNST/MITTE teilnehmen und dort schon einiges mitnehmen können.

 

Wie viele ihrer Künstler-Kollegen hat auch sie schon im Kindesalter gern gezeichnet und sich mit kreativen Dingen beschäftigt. Allerdings hat sie sich in beruflicher Hinsicht nicht gleich der Kunst gewidmet und hat erst einmal Rechtsanwaltsfachangestellte gelernt. Schnell merkte sie aber, dass es sie doch immer zum Künstlerischen zurückzog.
Mit Mitte 20 flammte die Liebe zur Kunst wieder auf. Thoms machte eine Ausbildung zur Grafikdesignerin und Kunsttherapeutischen Beraterin und fing wieder mit dem Malen an.


Dass Intuition eines der wichtigsten Merkmale ist, wenn man Kunst „erschaffen“ möchte, findet auch Johanna Thoms. Sie selbst malt ebenfalls intuitiv, konstruiert jedoch auch manchmal Skizzen zur besseren Vorstellung oder einfach, wenn ihr etwas einfällt. Thoms reagiert sehr stark visuell und kann nach eigener Aussage „stundenlang“ auf ansprechende Farbkombinationen schauen. Das macht sich auch in ihren Werken bemerkbar, denn sie malt größtenteils abstrakt, spielt mit den vorhandenen Farben und lockt damit das Auge des Betrachters an. Sich selbst beschreibt sie als sehr feinfühlig. Das ist es auch, worum es ihr in ihrer Kunst geht. Die eigene Umgebung betrachten, so viele Details wie möglich aufsaugen und damit Ideen säen, die andere wiederum zum Nachdenken anregen. Ein interessantes Detail verrät Thoms als sie von einer ihrer Inspirationsquellen spricht: dem Wolkenhimmel. Warum genau dieser sie zu einem Großteil ihrer Werke inspiriert hat, verrät sie nicht, aber die Abstraktion, mit der sie in ihren Werken spielt, findet sich auch im sich stetig verändernden Himmel wieder. Vielleicht ist das der Inspirationsgrund …


Die Kunst ist für Johanna Thoms vieles: Entspannung, Ruhe, Ankommen, aber auch Ausdruck, Entladung des eigenen Mindsets und etwas Ungreifbares. Das sind Widersprüche, die sich auch in ihren Abstraktionen wiederfinden, denn ihre eigene Kunst beschreibt Thoms als: bunt, ausdrucksstark, aber dennoch sensibel. Mal strahlt ein Bild eine unglaubliche Ruhe aus, aber trotzdem ist da immer noch etwas, was einen Gegensatz erweckt. Jeder Betrachter hat die Möglichkeit etwas anderes zu sehen, denn das repräsentiert die Vielseitigkeit der Kunst.


Ihre Werke auszustellen, stellt für Johanna Thoms einen gewissen Reiz dar, denn sie greift die Sensibilität ihrer Werke auf und macht sich mit der Ausstellung dieser auch ein Stück weit angreifbar. Beobachter kritisieren eben gern mal. Allerdings ist das ein Risiko, dass Thoms ohne Umschweife eingeht, schließlich möchte sie ihre Kunst nicht nur für sich behalten, sondern sie auch anderen Menschen zugänglich machen.
Diese Möglichkeit hat sie bei der kommenden KUNST/MITTE-Messe. Dort möchte sie auf jeden Fall „alte“ Kontakte wiedertreffen, aber auch neue knüpfen. Gespannt ist sie auch auf die Werke der anderen Künstler.


Wer bereits vorab schon mal ein paar Werke von Johanna Marika Thoms sehen möchte, der kann gern auf ihrem Instagram-Kanal @marika.Thoms.Art vorbeischauen oder sie in ihrem Atelier in Magdeburg besuchen.                                                            

Seite 24/25, Kompakt Zeitung Nr. 238

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