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Film verrückt: Tipps von Lars Johansen

In dieser Rubrik möchte ich Filme oder Serien empfehlen, die Sie im Kino oder auf dem Bildschirm zu Hause einmal anschauen sollten. Dabei möchte ich Ihren Blick auf eher Ungewöhnliches lenken.

Frisch erschienen ist mit „Sisu – Rache ist süß“ ein finnischer Film, in dem ein alter finnischer Goldsucher im Jahre 1944 Wehrmachtssoldaten tötet. Mehr geschieht zugegebenermaßen eigentlich nicht. Das reicht nicht für einen ganzen Film möchte man meinen, aber doch, es unterhält über die knapp 90 Minuten ganz gut, von ein paar kleinen Durchhängern abgesehen. Man darf kein Kunstkino erwarten oder intelligente Dialoge erhoffen, denn hier geht es beinhart und unfreundlich zur Sache. Die Soldaten sind nur Abziehbilder, Naziklischees, und ihre Tode zahlreich. Hier kommt kein Mitleid mit den Getöteten auf, sondern man fiebert mit dem schweigsamen alten Helden mit, der natürlich einmal ein Elitesoldat gewesen ist. Auch in „Spur der Knochen“ haben wir es mit einem alternden Herrn zu tun, der in dieser spanischen Produktion in einem Fundbüro arbeitet, wo ihm eines Tages ein edler Koffer mit unedlem Inhalt unterkommt. Es handelt sich um die skelettierte Leiche eines Kleinkindes, welches einfach weggeworfen und entsorgt wurde. Da die Polizei nicht viel Interesse an dem Fall zeigt, macht sich der Fundbüromitarbeiter daran, den Fall zu lösen. Das ist ganz spannend erzählt, auch wenn sich der Krimi irgendwann in etwas anderes verwandelt. Das Ende ist nicht ganz so gelungen wie der originelle Anfang, aber alleweil sehenswert.


Im August ist es wie fast jedes Jahr so weit, ein neuer Eberhofer kommt ins Kino. „Rehragout-Rendezvous“ ist der mittlerweile neunte Krimi aus Niederkaltenkirchen, der seit 2013 ins Kino kommt, immer im August und immer ein Jahr später im Fernsehen. Entweder man mag die skurrilen Figuren, die Jahr für Jahr noch überdrehter werden, dann hat man gewiss Vergnügen bei der Sache oder eben nicht. Mir gefällt die Reihe einfach, auch wenn sich ab und an ein wenig Leerlauf einschleicht. Aber das Ensemble ist mir ans Herz gewachsen und gerne empfehle ich das neueste Werk.

Seite 18, Kompakt Zeitung Nr. 238