„Kunst hält die Gesellschaft zusammen.“

Von Hanna Diefert

Wenn jemand die Diversität der Kunst widerspiegelt, dann ist es Uta Oesterheld-Petry. In ihrem Atelier im thüringischen Heilbad Heiligenstadt findet man alles, was das Kunstherz begehrt und wahrscheinlich noch vieles mehr. Frau Oesterheld-Petry widmet sich in ihrem Atelier nicht nur einem Bereich der Kunst, sondern vielen verschiedenen. Und das nicht, weil sie sich nicht für eine Art der Kunst entscheiden kann, sondern weil ihr das hilft, beim Arbeitsprozess einen kühlen Kopf zu bewahren. Wenn sie dann einmal auf eine weiße Leinwand schaut und einfach nicht weiterkommt, widmet sie sich eben dem nächsten Objekt, anstatt etwas zu erzwingen. Das zeigt sich auch in ihrer künstlerischen Vorgehensweise. Sie arbeitet frei, nutzt manchmal konkrete Anlässe zur Erschaffung eines Werkes, geht jedoch meistens dem Impuls nach.

 
Ihre Inspiration holt sich Oesterheld-Petry aus dem Weltgeschehen, unserer Gesellschaft und dem, was sie beschäftigt. Seit 2014 widmet sie sich hauptsächlich der Kunst. Vorher hat sie beruflich einige andere Dinge ausprobiert, aber ihre Berufung, die hat sie in der Kunst gefunden. Für sie entspricht es dem Menschen, sich künstlerisch auszudrücken, auch wenn es jeder in unterschiedlichen Bereichen und auf diverse Arten tut.


Wenn man Frau Oesterheld-Petry zuhört, wenn sie über Kunst spricht, wird klar: Kunst ist für sie nicht nur diese zu „erschaffen“, sondern sie auch „aufzunehmen“, sich ihr zu stellen und Gefühle zuzulassen. Ausreden wie „Ich habe doch keine Ahnung von Kunst.“ sind für sie kein Grund, sich nicht mit Kunst und Kultur auseinanderzusetzen, denn „Es sind Kunst und Kultur, die unsere Gesellschaft zusammenhalten.“ Auch wenn es Überwindung kostet: Oesterheld-Petry möchte mit ihren Werken dazu ermutigen, die Scheu vor der Kunst zu überwinden. Man muss nicht studiert haben, um zu beschreiben, was man beim Betrachten des Objekts fühlt. Es ist die eigene Intuition, auf die man sich in diesem Augenblick verlässt und die das Innerste nach außen trägt. Deshalb möchte sie ihre Kunst nicht für sich behalten, sondern nutzt Gelegenheiten wie die KUNST/MITTE, um ihre Werke auszustellen. Dort kann sie dann auch das tun, was ihr beim Ausstellen ihrer Kunst am wichtigsten ist: mit den Betrachtern in Kontakt treten und von ihnen eine Antwort auf das Gesehene erhalten. Denn sie macht die Kunst nicht nur für sich selbst, sondern um anderen eine Chance zu geben, etwas zu sehen und zu fühlen, was ihnen vielleicht nicht so häufig begegnet, mit dem sie sich aber trotzdem auseinandersetzen sollten.


Ein kleiner Nebenbonus auf so einer Messe ist für Oesterheld-Petry die räumliche Wirkung ihrer Werke, denn diese fällt mit jedem Ort und Einfallswinkel anders aus. Ihre eigene Kunst beschreibt sie als eine Art Kombination der äußeren Erscheinungsform der Welt durch Formen, Strukturen, Farben und Proportionen mit der Innenwelt. Dort findet sich auch die künstlerische Diversität wieder. Manchmal sind ihre Werke gegenständlich, manchmal zeugen sie jedoch auch von einem abstrakten Charakter.


Beobachten, aufnehmen, erschaffen und wirken lassen. Sowohl in künstlerischer als auch in gesellschaftlicher Hinsicht kann man von Frau Oesterheld-Petry sehr viel lernen. Am besten geht das bei der kommenden KUNST/MITTE-Messe, auf die sie sich schon sehr freut.

Seite 26, Kompakt Zeitung Nr. 238

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