Friedenshöhe: Quartier im Grünen
Tina Beddies-Heinz
Sanieren, anbauen, umbauen – es ist einiges in Bewegung in der Friedenshöhe. Seit geraumer Zeit arbeitet die Wohnungsbaugesellschaft Magdeburg daran, das Gesicht des Wohnquartiers am Rande des Stadtteils Sudenburg zu verändern, zu modernisieren. Inzwischen ist aus der einstigen Großsiedlung ein kleinteiliges Quartier im Grünen geworden, das für junge Familien ebenso passenden Wohnraum bietet wie für die „Alteingesessenen“.
So wurden beispielsweise 142 Wohnungen in der Friedenshöhe im Jahr 2016 durch die WOBAU saniert. „Von den 63 Zwei- bis Drei-Raum-Wohnungen in der Bundschuhstraße, die über eine Größe von 45 bis 58 Quadratmetern verfügen, sind fast alle vermietet. Sowohl bei jungen Familien als auch bei unseren Senioren sind diese Wohnungen sehr beliebt“, erklärt Kerstin Willenius, Leiterin der WOBAU-Geschäftsstelle Süd, und fügt an, dass nun weitere Projekte vor Ort umgesetzt werden. „Neben den energetischen Aspekten der Fassaden- und Balkonsanierung stehen Maßnahmen zur Verringerung von Barrieren und die Erhöhung des Wohnkomforts im Vordergrund.“ Bis November werden die Fassaden der Bestandsgebäude Bundschuhstraße 43 bis 49 mit Wärmedämmverbundsystem und Trespa-Elementen gedämmt. Die Dämmung der Kellerdecken und Drempel-Geschosse sowie der Einbau neuer Fenster und Balkontüren mit verbessertem Wärme- und Schallschutz erfolgte bereits im Vorfeld.
Was die Erhöhung des Wohnkomforts betrifft, so werden die alten Balkone durch neue mit einer größeren Nutzfläche samt Wind- und Sichtschutz ersetzt. Und dort, wo bislang keine Balkone vorhanden waren, wie am Haus der Bundschuhstraße 43, wird zudem ein kompletter Balkonturm neu errichtet. „Die Ausgänge zu den Balkonen wurden bereits durch das Herunterschneiden der Balkontürschwelle ebenerdig hergerichtet und somit barrierearm gestaltet“, schildert Kerstin Willenius. „Für die Mieter bedeuten all diese Arbeiten natürlich auch eine gewisse Lärm- und Schmutzbelastung. Aber wir sind dankbar, dass unsere Mieter Verständnis dafür haben und dass die Kommunikation zwischen ihnen, den ausführenden Bauunternehmen und uns so gut funktioniert.”
Die Außenanlagen und Aspekte der Sicherheit werden bei den Modernisierungsmaßnahmen ebenso bedacht, zählt die Leiterin der WOBAU-Geschäftsstelle Süd weiter auf. „Es wird ein barrierefreier Hofweg in Form einer Rampe gebaut, der die bisherige Treppenanlage ablöst und ein neuer 1,50 Meter breiter Hofausgang ermöglicht den Mietern zukünftig einen bequemen Transport ihrer Fahrräder in den Keller. In jedem Hauseingang werden separate, abschließbare Fahrradräume ausgewiesen. Zudem erhalten alle Hauseingänge eine moderne, elektronische Schließanlage für mehr Sicherheit der Bewohner.“
Neben den Modernisierungsarbeiten in der Bundschuhstraße treibt die WOBAU auch das Projekt Gassubstitution bei der Warmwasserbereitung im Kroatenweg voran. In den nächsten Jahren sollen schrittweise alle Wohnungen im Quartier Friedenshöhe von der Gasversorgung abgelöst und auf eine alternative Energieversorgung umgestellt werden. Im Kroatenweg 40 bis 43 und 44 bis 47 soll dies noch im Herbst dieses Jahres geschehen. „Konkret bedeutet das für unsere Mieter, dass nach einer Verstärkung der Elektrohausanschlüsse im Keller die Gasthermen aus den Wohnungen ausgebaut und durch wartungsarme, moderne elektrische Durchlauferhitzer ersetzt werden. Die Küchen werden mit einem Elektroherdanschluss ausgestattet und die Zählerplätze für die Elektrozähler in einen zentralen Raum in den Keller des Hauses verlegt“, beschreibt Kerstin Willenius das Vorhaben. „Damit entfällt künftig die bisher notwendige regelmäßige Prüfung und Abgasmessung für die Gasthermen durch den Schornsteinfeger, was sich auch positiv auf die Betriebskosten auswirkt.“
Gleiches gilt für die Astonstraße 1 bis 7 und 9 bis 13. Hier wird die WOBAU ab 2024 eine umfassende Innensanierung starten, zu der neben der bereits erwähnten Ablösung der Gasversorgung auch die Instandsetzung der Sanitärleitungen und der Sanitäreinrichtungen in den Wohnungen sowie der Umbau der Heizungsanlagen zählt. Das Heizungssystem soll dann auf eine 2-Rohr-Heizung ungestellt werden. Während beim Einrohr-System das warme Wasser mit einer Leitung von Heizkörper zu Heizkörper transportiert wird und zunehmend an Wärme verliert, strömt beim Zweirohrsystem das warme Wasser über die Vorlaufleitung mit jeweils eigenem Anschluss zum Heizkörper und wird danach direkt in die Rücklaufleitung befördert. Dadurch wird jeder Heizkörper mit der annähernd gleichen Vorlauftemperatur versorgt und die Heizkörper beeinflussen sich nicht gegenseitig. „Durch die neue Heizung, gedämmte Leitungen und wassersparende Armaturen können unsere Mieter zukünftig Einsparpotenziale bei ihren individuellen Verbräuchen erzielen und damit mehr Einfluss auf ihre Nebenkosten nehmen“, fügt Kerstin Willenius abschließend an.
Seite 37, Kompakt Zeitung Nr. 239