LINIE 10 – FAKTEN & HISTORIE (Teil 2)

Mai 1959
Die Liniennummer 10 wird wieder eingeführt. Die „10” verkehrt durchgehend von Sudenburg über Neue Neustadt nach Rothensee. Die „1” verstärkt die „10” von Sudenburg bis Neue Neustadt, Robert-Mayer-Straße
Oktober 1965
Eine Berufsverkehrs-Linie 31 fährt zu den Hauptverkehrszeiten zwischen Diesdorf und Neue Neustadt
April 1969
Als neue Fahrzeuggeneration werden die ersten Tatra-Wagen bei einer Fahrzeugschau auf dem Alten Markt vorgestellt
September 1971 – 1. November 1976
Verstärkerlinie 31 Hauptbahnhof – Rothensee; Verstärkerlinie 32 Hauptbahnhof – Neue Neustadt; Ab 1. November 1976 Verlängerung der Linie 1 in den Hauptverkehrszeiten über Neue Neustadt hinaus bis Rothensee
Januar 1976
Zum letzten Mal verkehren Altbauwagen aus Vorkriegsproduktion im Linienverkehr auf der „10“. Die Kuppelendstelle in Rothensee wird außer Betrieb gesetzt
Juni 1976
Der Stempelentwerter löst die Zahlbox ab, Fahrscheine müssen nun von den Fahrgäs-ten vor Fahrtantritt erworben werden
Oktober 1976
Inbetriebnahme einer neuen Wendeschleife in Rothensee in Höhe der einstigen Kuppelendstelle, jedoch auf der gegenüberliegenden Straßenseite
Februar 1977
Inbetriebnahme des Betriebshofes Nord
Oktober 1979
Streckenverlängerung um 2,2 km von Rothensee bis Barleber See. Die Linie 10 ist jetzt 15,07 km lang und benötigt für die Fahrt von Sudenburg zum Barleber See 43 Minuten
Juni 1985
Einstellung der Linie 1
November 1991
Die Liniennummer 1 wird mit der Eröffnung des 1,6 km langen Streckenneubaus von der Klosterwuhne in das Neubaugebiet Kannenstieg zur Lerchenwuhne wieder eingeführt. Die Linie 1 verkehrt von der Lerchenwuhne über Universitätsplatz, Breiter Weg, Damaschkeplatz zum Westring
Juli 1992
Nach Fertigstellung der Südringbrücke über die Eisenbahn erfolgt die Verlängerung der Linie 1 über Westring und Südring nach Sudenburg. Die parallele Strecke Arndtstraße – Hermann-Gieseler-Halle wird stillgelegt
Dezember 1994
Der erste Niederflurgelenktriebwagen 1301 wird auf dem Alten Markt vorgestellt
April 1995
Die ersten 4 Niederflurwagen fahren im Linienverkehr auf der „1”
Juni 2013
Wegen eines Elbehochwassers und der drohenden Überflutung des Betriebshofes Nord evakuieren MVB-Mitarbeitende in einer einzigartigen 4,5-stündigen Gemeinschaftsaktion 70 Straßenbahnen sowie Sonder- und Arbeitsfahrzeuge aus Rothensee und stellen sie entlang des Südrings und Westrings zwischen Halberstädter Straße und Diesdorfer Straße ab. (Am 17. Juni 2013 war die Strecke wieder frei und die Linie 1 verkehrte wieder in normaler Linienführung in beiden Richtungen über Südring/Westring. Interims-Betriebshof auf dem Europaring eingerichtet)
Dezember 2013
Jeder zweite Zug der Linie 10 fährt wieder von der Pettenkoferstraße (Neue Neustadt, Robert-Mayer-Straße) bis zum Betriebshof Nord. Die Wendeschleife Rothensee ist wegen eines Dammrutsches in Folge des Hochwassers nicht befahrbar. Bis zum Barleber See wird die Linie im SEV mit Bussen bedient
Juni 2014
Ein provisorischer Betrieb mit Straßenbahnen bis zum Barleber See wird wieder aufgenommen, der Schienenersatzverkehr eingestellt
Mai 2021 bis voraussichtlich ins zweite Halbjahr 2024
Die beim Elbehochwasser 2013 überflutete Straßenbahnstrecke auf dem August-Bebel-Damm wird auf einer Länge von 1,4 Kilometern hochwassersicher neu gebaut. Dabei werden die Anlagen auf den neuesten Stand der Technik gebracht und der Verkehrsraum verändert. Es entsteht ein besonderer Bahnkörper in der Mitte der Straße, so dass die Straßenbahnen ungehindert vom Autoverkehr rollen können und ein störungsfreies und schnelles Reisen mit der Straßenbahn ermöglicht wird. Durch die Neuaufteilung der Fahrspuren wird der Straßenbahnverkehr fast durchgängig vom Autoverkehr getrennt. Ausnahme bildet ein 125 Meter langer Abschnitt auf Höhe des Umspannwerkes der SWM. Die Haltestellen „Schule Rothensee”, „Hohenwarther Straße”, „Betriebshof Nord” und „Rothensee” erhalten neue Bahnsteige und werden nach dem Magdeburger Standard der Barrierefreiheit ausgebaut, um ein bequemes Ein- und Aussteigen für alle Fahrgäste zu gewährleisten. An den Haltestellen werden außerdem moderne digitale Fahrgastinformationssysteme installiert.
September 2021
Mit dem offiziellen Spatenstich beginnt der Neubau des Straßenbahnbetriebshofs Nord. Eine Abstellhalle, eine neue moderne Werkstatt für die Straßenbahnfahrzeugflotte inklusive Verwaltungs- und Fahrdienstgebäude, ein zentraler Recyclinghof sowie umfangreiche Verkehrsanlagen entstehen am August-Bebel-Damm bis 2026.
Der neue Betriebshof Nord wird Heimat für 59 Niederflurstraßenbahnen sein. Die Hauptwerkstatt ist für die Gesamtkapazität von 117 Fahrzeugen ausgelegt. Die Gesamtinvestitionssumme liegt bei 110 Millionen Euro. Der Bund fördert den Neubau mit 24 Millionen Euro aus dem Hochwasserfonds Aufbauhilfe. Das Land Sachsen-Anhalt steuert 16,5 Millionen Euro Fördermittel bei und die Landeshauptstadt Magdeburg als Aufgabenträger für den ÖPNV gibt ebenfalls 10 Millionen Euro Fördermittel dazu
April 2023
Beginn der Vorbereitungsarbeiten zur Eisenbahnbrücken-Erneuerung Hallische Straße, Streckensperrung auf der Hallischen Straße
Januar 2024, voraussichtlich bis 16. Dezember 2024
Nach 28 Jahren Dauernutzung wird im Jahr 2024 das komplette Gleiskreuz der Straßenbahn am Hasselbachplatz erneuert. Die Bauarbeiten sind unerlässlich, um die Infrastruktur zu erhalten und nachhaltig zu verbessern. Schließlich ist der Hasselbachplatz nicht nur das Tor zur Altstadt, sondern auch ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Die Bauarbeiten werden in zwei Bauphasen aufgeteilt. Sie bringen Veränderungen in der Verkehrs- und Wegeführung für Straßenbahnlinien, den Kfz-Verkehr sowie für Fußgänger und Radfahrer mit sich.
Zusammenstellung: Verein IGNah, Ralf Kozica, Oktober 2023
Quellen:
Christoph Rudhard, Heiko Kiep, Drei Drittel von Hundert (1999),
Klaus Günther, Magdeburger Straßenbahnen, Verlag Schweers & Wall GmbH (1999), Michael Kochems, Straßen- und Stadtbahnen in Deutschland, Band 20 Sachsen-Anhalt, EK-Verlag GmbH Freiburg, 2020, MVB-News, MVB-Website mvbnet.de
Seite 20, Kompakt Zeitung Nr. 244, 7.11.2023