Ein Fest der jungen Ballkünstler

Rudi Bartlitz

Am 13. und 14. Januar ist die Getec-Arena Schauplatz des Pape-Cups, eines der größten Fußball-Nachwuchsturniere in Deutschland.

So sehen Sieger aus: Die Jungs des FC Liverpool nach dem Pokaltriumph im Januar 2023, rechts Organisator Lutz Pape.
Foto: Peter Gercke

Auf dem Podium der Pressekonferenz hatten ein Minister und die Oberbürgermeisterin Platz genommen. Für die Vermittlung von Informationen über ein bevorstehendes Sport-Event und für Magdeburger Verhältnisse ganz schön gewaltig. Dabei ging es nicht um die Erfolgshandballer des SCM oder die Zweitliga-Kicker des FCM. Nein, um ein Jugend-Hallenturnier des Fußball-Nachwuchses. Allein dies unterstreicht, welche Bedeutung diesem Wettbewerb in der Landeshauptstadt zukommt. Kurzum: Es ging um den 21. Pape-Cup. Jenes Turnier, bei dem sich seit 2001 alljährlich ein Großteil der besten U-15-Fußballer trifft.


Am 13. und 14. Januar ist es wieder so weit. 20 Teams aus vier Nationen wetteifern in der Getec-Arena bei der vom 1. FC Magdeburg ausgerichteten Veranstaltung um den Pokal. Im vergangenen Jahr, als nach dreijähriger erzwungener Corona-Pause das Leder wieder rollte, pilgerten dazu fast 9.000 Besucher in Sachsen-Anhalts größte Sporthalle. „Das war neuer Turnierrekord“, freut sich Cheforganisator Lutz Pape. „Das hätte ich in meinen kühnsten Träumen nicht erwartet, die Stimmung war der Wahnsinn.“ Dass mit dem englischen Kult-Klub FC Liverpool erstmals ein Team den Pokal ins Ausland entführte, kommt noch hinzu. Der Pape-Cup gilt heute als eines der wichtigsten und bestorganisierten Jugend-Hallenturniere Europas. „Es findet bundesweite Beachtung“, unterstrich FCM-Sportgeschäftsführer Otmar Schork. Der Etat der Veranstaltung beläuft sich mittlerweile auf etwa 100.000 Euro. Die Organisatoren kleckern also nicht, sondern klotzen im besten Sinne des Wortes. Den jungen Gästen soll es möglichst an nichts fehlen. Dazu öffnen ihnen sogar die großen Hotels der Stadt ihre Türen. Hinter den Kulissen läuft ein kleines Logistik-Meisterwerk ab: Catering, Transport, medizinische Versorgung – und so weiter.


Da der Magdeburger Club 2024 den 50. Jahrestag des Triumphes im Europapokal der Pokalsieger feiert, haben die Organisatoren nichts unversucht gelassen, im Starterfeld zwei Jugend-Teams zu haben, deren Vertretungen 1973 und 1974 zu den Pokal-Gegnern des FCM zählten. Mit der Zusage von Sporting Lissabon und Banik Ostrava ist dies gelungen. „Wir haben beide eingeladen, auch einige Aktive mitzubringen, die damals in jenen Mannschaften standen, die auf den FCM getroffen sind“, freut sich Pape über die Zusage. Da die Magdeburger Helden von 1974 eingeladen sind, dürfte es nach einem halben Jahrhundert auf den Traversen zu so manchem unerwarteten Zusammentreffen einstiger Kontrahenten kommen.


Insgesamt 17 Stunden rollt der Ball an beiden Tagen, über 60 Partien stehen auf dem Programm. Der Veranstalter hat dazu ein wiederum hochkarätiges Feld zusammengestellt. Neben den vier englischen Vertretern FC Liverpool, Arsenal London, Tottenham Hotspur und Cambridge United sowie Sporting Lissabon und Banik Ostrava kommen zwölf Bundesligisten (Leverkusen, Bremen, Wolfsburg, Augsburg, Mönchengladbach, Union Berlin) oder Zweitligisten (HSV, Hannover, Düsseldorf, Nürnberg, Hertha BSC, FCM) hinzu. Ergänzt wird die Zahl durch zwei Qualifikanten aus der Region (Germania Halberstadt, Arminia Magdeburg).


Das Turnier um den Pape-Cup erinnert an den im Alter von nur 29 Jahren an Lymphdrüsenkrebs verstorbenen FCM-Juniorentrainer Matthias Pape. An ihnen nehmen Mannschaften teil, deren Spieler am Stichtag (31. Dezember) nicht älter als 15 Jahre gewesen sein dürfen. Am Start waren in den zurückliegenden Jahren jeweils rund ein Dutzend Jugendteams von deutschen Erst- und Zweitligisten. Die Eintrittspreise für beide Tage liegen zwischen 14 Euro (Erwachsene) und neun Euro (Kinder). Erstmals ist 2024 das gesamte Turnier im Stream zu verfolgen. Kompakt Media wird das Turnier am 13. und 14. Januar komplett live und moderiert bei YouTube zeigen. Der 1. FCM wird den Stream ebenfalls teilen: www.youtube.com/@kompaktmedia

Seite 27, Kompakt Zeitung Nr. 247, 10. Januar 2024

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