Warum wir wenig über
regionale Lebensmittel wissen
Elisa Wiegmann, Maya-Sophie Meyer und Larissa Insinger
Drei Schüler-Praktikantinnen hatten den Auftrag, regionale Lebens- und Genussmittel zu recherchieren. Als sie die Aufgabe erledigt hatten, stellten sie fest, dass ihnen die meisten Produkte unbekannt sind. Im folgenden Text schildern sie Gründe, warum das so ist.
Nachdem wir nun einige der Produkte aus Magdeburg und Umgebung rausgesucht und aufgelistet haben, machten wir uns Gedanken darüber, welche uns davon bekannt sind und welche nicht. Dabei ist uns aufgefallen, dass wir von vielen dieser Lebensmittel und deren Anbietern entweder noch nie etwas gehört haben oder aber sie nicht in unserem Alltag nutzen. Doch woran liegt das?
In der Schule lernen wir etwas über die Hintergründe und die Bedeutung von Nachhaltigkeit, doch praktische Anwendungsmethoden und die Möglichkeiten, die unsere eigene Region bietet, werden uns kaum vermittelt. Auch außerhalb der Schule wird dieses Thema oft in den Hintergrund gerückt, indem große Marken die regionalen Produkte in den Supermärkten sowie in den Werbungen überschatten. Durch die Globalisierung und die zahlreichen modernen Technologien gibt es heute eine riesige Auswahl an günstigeren oder vielfältigeren Artikeln, die von überall herkommen. Hinzu kommt, dass Medien, wie beispielsweise Tageszeitungen, die eventuell solche Informationen enthalten könnten, kaum noch von Jugendlichen konsumiert werden. Dadurch bleiben heimatnahe Informationen und Angebote unscheinbar und werden von endlosen Meldungen aus der ganzen Welt überschattet. Natürlich sehen wir in den Läden einen kleinen Teil der örtlichen Waren oder hören durch Freunde und Bekannte hin und wieder davon, aber der Großteil bleibt uns ohne Interesse und Eigeninitiative verborgen. Es wird zwar viel über Nachhaltigkeit und die Bedeutung kleinerer Unternehmen und Hersteller gesprochen, aber ohne eine bewusste Kaufentscheidung für solche Produkte nutzt dies wenig. Ein Grund für das geringe Interesse könnte ein teurerer Preis für regionale Lebensmittel sein. Möglicherweise werden solche Lebensmittel unter fairen und hohen Qualitätsstandards produziert oder zeichnen sich durch Bioqualität aus.
In der Hektik beim Einkauf greifen wir oft zu Produkten, die wir bereits kennen, und vernachlässigen dabei Herkunftsort oder Herstellungsweise. Außerdem werden viele lokale Angebote gar nicht von Supermarktketten gelistet. Um dann solche Lebensmittel zu finden, muss häufig mehr Aufwand und Zeit aufgebracht werden.
Trotz allem kennen und nutzen auch wir die einen oder anderen örtlichen Lebensmittel: angefangen bei Backwaren, Bodeta-Süßwaren und Röstfein-Kaffee bis hin zu Mehl aus den Magdeburger Mühlenwerken, Ottersleber Honig oder Natho’s Säften. Diese Liste könnte wahrscheinlich deutlich länger werden, wenn wir in der Schule, in Medien und beim Einkaufen mehr Aufmerksamkeit auf das regionale Angebot legten und mehr Informationen vermittelt würden.
Seite 18, Kompakt Zeitung Nr. 247