Bunte Stadt: kiekmaKUNST
Tina Beddies-Heinz
Ein verlängertes Wochenende in Köln, ein Sightseeing-Trip nach München oder ein Abstecher nach Berlin … liegt ja gleich „umme Ecke“. Kulinarik, Kunst, Kultur – das lässt sich am besten unterwegs genießen. Und zu Hause? Joa, da isses auch schön. Aber eben Alltag. Und Alltag macht blind.
Oft nehmen wir nicht wahr, was um uns herum geschieht. In der Stadt, im Kiez, direkt nebenan. Dabei geschieht so einiges, man muss nur mit offenen Augen durchs Leben gehen. Dann erkennt man, dass Magdeburg nicht so grau ist, wie oft propagiert. Dass die Themen Kriegszerstörung und sozialistischer Wiederaufbau noch immer präsent, aber nicht mehr prägend sind. Dass es weitaus mehr zu entdecken gibt als Dom und Grüne Zitadelle.
Bekannt sind die Ecken, in denen Bruno Tauts „Aufruf zum farbigen Bauen“ Früchte trug und die von den Weltkriegsbomben – und damit auch vom Sozialistischen Klassizismus – verschont geblieben sind, wie etwa die Häuser in der Otto-Richter-Straße (Foto links oben) oder in der Gartenstadt-Kolonie Reform. Und Magdeburg wird noch bunter. In den vergangenen Jahren wurden zahlreiche Projekte angestoßen, die das Stadtbild bereichern, die zum Nachdenken anregen, aber auch ein Lächeln ins Gesicht der Betrachtenden zaubern. Ob Graffiti, Street Art, Guerilla Gardening oder Urban Knitting – urbane Kunst ist aus der Stadt an der Elbe nicht mehr wegzudenken.
Und gemeinsam mit der Wohnungsbaugenossenschaft Otto von Guericke, der die Aufwertung des Stadtbilds mittels Urban Art am Herzen liegt, möchten wir uns unter dem Motto „kiekmaKUNST“ in zukünftigen Ausgaben auf die Spurensuche nach Kunst in der Stadt begeben und Altes wie Neues (wieder)entdecken.
Seite 10, Kompakt Zeitung Nr. 251, 6. März 2024