Wald und Wiese, raus mit uns!

Exkursion in die Kreuzhorst, am Sonnabend, dem 25. Mai

Zwar ist hier in der Magdeburger Gegend mit Wald und Wiese nicht viel los, aber es gibt Wald und Wiese. Sogar in unmittelbarer Nähe von Magdeburg, in der Kreuzhorst. Und da wollen wir hin, wir, die Leser der KOMPAKT ZEITUNG. Seit dem 11. Jahrhundert gehörte die Kreuzhorst dem Kloster Unser Lieben Frauen. Heute wacht der Naturschutz über dieses Fleckchen Erde. Welch Glück, sonst hätten wir hier Raps- und Maisfelder wie auch anderswo in der Börde. Ein wunderschöner Auwald dominiert die Gegend mit Esche, Feldahorn und Hainbuche, mit Rotbuche, Stieleiche und zwei oder drei Ulmenarten, mit Wildapfel und Wildbirne. In der Krautschicht des Waldes, am Wegrand und auf den Wiesen finden wir den Kriechenden und den Scharfen Hahnenfuß, den Gemeinen und den Rauen Löwenzahn und späterhin den Herbstlöwenzahn. Wir sehen den Wiesenbocksbart, den Gelben Steinklee, den Feld- und den Hopfen-Klee und das Johanneskraut. Allesamt gelb blühend. Johanneskraut, steht dieser Name nicht etwa auf der Schachtel mit den bräunlichen Kapseln? Die gegen Depression? Oder ist es doch eher der Huflattich? Krebserregend sei er, steht irgendwo zu lesen. Huflattich und krebserregend? Huflattich-Tee, das war doch das ekelhafte Gebräu, das die Großmutter unsereinem als Mittel gegen Husten eingeflößt hatte!

 

Professor Gerald Wolf wird uns führen. Vormals Chef des Instituts für Medizinische Neurobiologie an der Magdeburger Uni, seit langem pensioniert, hat zahllose Vorlesungen gehalten. Einmal im Jahr aber ist er mit seinen (Medizin-)Studenten raus in die Magdeburger Gegend gefahren, um mit ihnen das zu machen, was er nun mal wieder mit den Lesern vorhat – eine Bio-Exkursion. Gern wird er dann erzählen und manches davon auch zeigen, dass es in Deutschland rund 4.000 Arten höherer Pflanzen gibt, sechs Arten Hornmoose, 268 Lebermoose und 903 Laubmoose, fast 14.000 höhere und niedere Pilze und etwa 50.000 Tierarten! Überhaupt der Boden, auf dem man da in der Kreuzhorst kniet. Nicht einfach Dreck ist das, vielmehr eine extrem komplexe Welt. Ein einziges Gramm enthält etwa 600 Millionen Bakterien, 400.000 Zellen von Pilzen und 100.000 von Algen. Die oberen 15 cm bringen pro Hektar Mikroorganismen in einer Masse von mehr als 20.000 kg auf die Waage. Hinzu kommen 370 kg tierische Einzeller, 50 kg Fadenwürmer, 10 kg Springschwänze und Milben, 15 kg kleine Borstenwürmer, 50 kg Tausendfüßler, 17 kg Insekten sowie 40 kg Schnecken und 4.000 kg Regenwürmer. Das also ist die Kreuzhorst. Am Ende werden wir finden, dass es sich lohnt, diese Welt einmal mit anderen Augen zu sehen. Auch wenn wir sie nie wirklich kennen werden, dazu ist sie zu vielfältig. Professor Wolf freut sich auf Sie. 

 

Wann: Sonnabend, am 25. Mai, um 9.30 Uhr am Eingang zur Kreuzhorst. Zu finden kurz vor dem Ortseingang Pechau, von Magdeburg kommend rechts der Landstraße, unmittelbar nach dem Friedhofsgelände. Bringen Sie gutes Wetter mit! Vielleicht sogar eine Lupe und/oder ein Fernglas. Die Teilnahme ist kostenfrei. Anmeldungen unter: event@kompakt.media oder telefonisch unter 0391/79294310.

 

Seite 35, Kompakt Zeitung Nr. 252, 20. März 2024

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