Salongeflüster: Brücken bauen
Von Wort-Coiffeur Lars Johansen
Die neue Elbbrücke wird im Sommer wieder mal gesperrt, jedenfalls für Autos und Straßenbahnen. Dabei hatten wir alle gedacht, dass sie jetzt endlich fertig wäre. Aber das ist sie natürlich nicht. Denn es bleibt noch genug zu tun. Fertig bedeutet schon lange nicht mehr beendet, sondern nur vorläufig erst einmal möglicherweise, aber nur vorübergehend und ganz sicher nicht endgültig fast so weit, dass eine Nutzung möglich erscheint. Natürlich ohne Garantie. Das ist wie beim berühmt-berüchtigten Tunnel, denn da ist es ähnlich. Man kann ihn nutzen, aber der Kölner Platz ist immer noch eine komplette Baustelle. Und natürlich kostet das auch weiterhin. Alle vorläufigen Abschlüsse sind vor allem … vorläufig. Der Hasselbachplatz ist ja auch eine Baustelle und kann jetzt teilweise wieder befahren werden, aber die Bahnen fahren nur durch den Breiten Weg, der endlich wieder offen ist, aber nicht durch die Otto-von-Guericke-Straße, die dafür gesperrt wird. Es ist so, als würden die Baufirmen davon leben, nicht zu vollenden.
Ich überlege mir gerade, ob das nicht auch ein gutes Geschäftsmodell für meinen Frisiersalon wäre. Denn wenn ich Frisuren nur anfangen würde, dann hätte ich mehr und länger zu tun. Immer wenn meine Kundinnen fragen würden, ob ich jetzt so weit wäre, muss ich ihnen leider sagen, dass da noch etwas zu färben und hier eine Strähne zu schneiden wäre. Außerdem müssen die Haare noch trocknen und perfekt wäre es erst, wenn auch die Färbung noch aufgetragen würde. Wenn sie dann darauf bestehen, nach Hause zu wollen, dann würde ich nur fragen: Wie denn? Brücke zu, Hassel zu, Diesdorf Bus-Ersatzverkehr, selbst wenn ihr wolltet, ihr könntet gar nicht nach Hause. Sie müssten mir dann Recht geben und würden bleiben, bis ich fertig bin. Also bis in alle Ewigkeit. Aber halt, dann müsste ich sie ja auch versorgen und ihnen Quartier anbieten. Nein, das lasse ich lieber und finalisiere stattdessen. Aber ich weiß jetzt wenigstens, wie Beethovens und auch Schuberts Unvollendete entstanden sind. Die müssen beide damals in Magdeburg gewesen sein und wollten dann einfach nur nach Hause.
In diesem Sinne, der nächste bitte.
Nr. 257 vom 11. Juni 2024, Seite 20
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