Von Kabarett bis Comedy: Wie lacht Magdeburg?

Bei Hengstmanns 1. Comedy-Night waren u. a. Ingmar Stadelmann und Jana Jansen (auf den linken Bildern) zu erleben, bei „Magdeburg lacht“ Kalle Zilske (o.r.) und Kawus Kalantar. (Fotos: Anne König)

Comedy-Sendungen im Fernsehen bringen hohe Einschaltquoten. Comedians füllen in vielen Städten große Säle, in Berlin steigt sogar ein mehrtägiges Comedy-Festival. Magdeburg hingegen tut sich eher schwer mit dem Genre, von wenigen Ausnahmen abgesehen. Magdeburg ist eine Stadt des Kabaretts. Legendär sind die 1977 gegründeten Kugelblitze. Nach dem Mauerfall änderten sich die Anforderungen ans Kabarett, und der ehemalige „Kugelblitz“ Hans-Günther Pölitz gründete 1996 das erste hiesige private Kabarett – und setzte damit erneut einen Magdeburger Meilenstein. Bis heute sorgt die Zwickmühle für feinstes politisches Kabarett. Es gehört nach offiziellen Kritikermeinungen zu den besten des Landes. Mit Kabarett eng verbunden ist auch der Name Hengstmann. Die Tradition begann mit Erich Hengstmann in den 1960er Jahren, wurde von dessen Sohn Frank fortgeführt, der seit langem zu den beliebtesten Kabarettisten gehört. Er verstand es schon früh, Kabarettistisches mit „Klamauk“ zu verbinden – auf eine einzigartige, unnachahmliche Art. Seine Söhne Sebastian und Tobias führen diese Tradition fort. Neben Kabarett auch mit dem alljährlichen, genreübergreifenden Sommertheater. Am 25. Juni luden sie nun erstmals zur 1. Comedy-Night ein. Und die wurde vom Stand weg ein Knaller. Gut, es hätte mehr Publikum sein können, aber die Gäste auf der Bühne lieferten durchweg beste Unterhaltung.


Unter dem Titel „Magdeburg lacht“ hat es bereits einige Stand-up-Comedy-Veranstaltungen im OLi-Kino gegeben. Jetzt wagte der Organisator den Schritt auf die Open-air-Bühne im Rahmen des KulturPicknicks der Festung Mark. Rund 500 Interessenten versammelten sich unter freiem Himmel, um Bora, Kristina Bogansky, Yorick Thiede und Kawus Kalantar zu lauschen, moderiert von einem wunderbar aufgelegten und mitreißenden Kalle Zilske. Worüber gelacht wurde, versetzte den kabarettverwöhnten Besucher mitunter in Staunen. Wenn beispielsweise ein korpulenter Comedian sich darüber lustig macht, welche Auswirkungen ein dickeres Dasein mit sich bringt. Aber manchmal tut es eben einfach gut, einfach nur zu lachen, ohne groß nachdenken zu müssen. Doch Comedy kann mehr. Das bewies in Magdeburg allen voran Ingmar Stadelmann, der als Finalist von Hengstmanns Comedy-Night zu erleben war. Außer ihm amüsierten auf der Bühne im Technikmuseum Jana Jansen, Kinan Al und Kirsten Fuchs fabulös das Publikum. So wurde diese Premiere ein voller Erfolg, der die (zwischendurch unterhaltsam moderierenden) Gastgeber gewiss zur Fortsetzung animiert. Zuvor wird bereits „Magdeburg lacht“ fortgesetzt: Am 17. August gibt es Teil 2 des Open-air-Comedy an der Festung Mark. Kalle Zilske live folgt am 13. November solo im Theater in der Grünen Zitadelle. „Night Wash live“ heißt es kurz zuvor (10.11.) im Alten Theater. Der Meister des Comedy ist im selben Monat im AMO zu erleben: Atze Schröder (22.11.). Und im kommenden Jahr tritt Kawus Kalantar mit komplettem Programm im Moritzhof auf (15.5.).

 

Birgit Ahlert

Nr. 259 vom 10. Juli 2024, Seite 11

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