Film verrückt: Tipps von Lars Johansen

In dieser Rubrik möchte ich Filme oder Serien empfehlen, die Sie im Kino oder auf dem Bildschirm zu Hause einmal anschauen sollten. Dabei möchte ich Ihren Blick auf eher Ungewöhnliches lenken.

 

Frisch auf DVD ist „Falstaff – Glocken um Mitternacht“ aus dem Jahr 1965 von und mit Orson Welles erschienen. Die Titelfigur kennt man aus vier Shakespearedramen und der Komödie „Die lustigen Weiber von Windsor“. Welles macht aus ihm eine tragische Figur, die sich Hoffnungen auf eine bessere Stellung macht, aber vom neuen König, seinem ehemaligen Saufkumpan, zurückgewiesen wird. Der Film verfügt über einige Qualitäten und mit Jeanne Moreau, Margaret Rutherford („Miss Marple“) und vielen anderen auch über ein wunderbares Ensemble: Pralles Kino mit Klassikertouch. Weniger klassisch, aber dafür noch praller ist mein zweiter Tipp, denn „Gwendoline“ von Just Jaeckin aus dem Jahr 1984 erinnert eher an eine erotische Variation von „Indiana Jones“. Dank des Regisseurs, der natürlich für „Emanuelle“ bekannt ist, aber auch „Die Geschichte der O“ in die Kinos brachte, haben wir es mit einem gelungenen Abenteuerfilm zu tun, der mit (Soft-)Erotik und Fetischen spielt, ohne dabei das Abenteuer zu vernachlässigen. Das mag vielleicht nicht allen zusagen, aber dieser (eben doch) kleine Klassiker feiert in diesem Jahr seinen 30. Geburtstag.

 

„Maxxxine“ ist ein böser kleiner Horrorfilm von Ti West, der jetzt im Kino läuft. Er ist der dritte Teil einer Trilogie, welche mit „X“ und „Pearl“ begann und hier nun ihren Höhepunkt erreicht. Man kann den Film aber auch ohne die Kenntnis der ersten beiden Teile gut verstehen. Es geht um die junge Maxine, welche von Mia Goth ausgezeichnet gespielt wird und die den Traum hat, Filmschauspielerin zu werden. Nun ist aber in der Stadt, in welcher sie arbeitet, gerade ein Serienmörder unterwegs. Maxine aber ist alles andere als ein unschuldiges Opfer. Ich kann jedem nur empfehlen, sich auch die anderen beiden Teile anzuschauen, welche man auf Blu-ray oder DVD problemlos bekommen kann. Zusammen entsteht so nämlich eine unbedingt ansehenswerte Anthologie zeitgenössischen Horrors.

Nr. 259 vom 10. Juli 2024, Seite 12

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