Bemerkungen zur Wiedereröffnung der Hyparschale

Mit großer Freude war es mir möglich, am 20. Juni 2024 an der Wiedereröffnung der Hyparschale im Stadtpark teilzunehmen. Mit Recht wurden verdiente Unternehmen, Einrichtungen und Persönlichkeiten hervorgehoben, die sich um den Wiederaufbau verdient gemacht haben. Allen voran der Architekt Ulrich Müther, der Koordinator des Wiederaufbaus Heinz Ulrich und der nunmehr nicht mehr im Dienst befindliche OB Herr Dr. Lutz Trümper. Es ist wirklich ein vorhandenes Bauwerk im neuen Glanz wiedererrichtet worden, in Teilen sogar schöner als der erste Bau! Die Wiedereröffnung zeigt an, dass das Bauwerk schon einmal errichtet war und zwar durch wesentliche Mühen von Heinz Gerling, dessen damalige Firma Gerling & Rausch die „alte Hyparschale“ errichtet hat, nach Planungen von Müther und dessen Baufirma, die die Betonage der speziellen Konstruktion durchgeführt hat.


Dieser Heinz Gerling wurde aber bei der ganzen Wiedereröffnung nicht einmal namentlich erwähnt, obwohl es eindeutig ohne Heinz Gerling dieses Bauwerk in Magdeburg nicht gegeben hätte. Er hat Müther nach Magdeburg geholt, mit dem ihm eigenen Charme und Durchsetzungsvermögen. Während der Bauausführung hat er die Rolle des Chef-Koordinators wahrgenommen, sowie es z. B. Heinz Ulrich beim nunmehrigen Wiederaufbau war.


Ich erinnere mich genau, dass Herr Gerling während der Betonage zu mir kam und sagte: Werner, hilf mir gleich mit einem Betonmischer, bei uns ist einer ausgefallen und die Betonage darf doch nicht unterbrochen werden. So engagierte sich dieser „unerwähnte Mann“ bis ins Detail und ist zu Recht der Urvater der Hyparschale zu nennen. Später, nach der gesellschaftlichen Wende, gab es noch viele Berührungspunkte meinerseits mit der Hyparschale. Es muss etwa 2002/2003 gewesen sein, da ging es um die Neugestaltung des Stadtparkes! Die Vorlage lies die Möglichkeit eines Abrisses der Hyparschale zu! Bei der Behandlung im Stadtrat meldeten sich 4 bis 5 Redner, die durchaus für den Abriss der Hyparschale waren. Ich bekam dann Rederecht und sagte etwa Folgendes: „…und wenn ich der Einzige in diesem Hause bin, der für den Erhalt der Hyparschale ist, es kann doch wohl nicht zugelassen werden, dass das Objekt, an dem das Herzblut des ersten Ehrenbürgers von MD nach der Wende haftet, nämlich Heinz Gerling, abgerissen wird.“ Im Übrigen verwies ich dann auf die wunderbare Silhouette, besonders von der Wasserseite, mit den sehenswerten unterschiedlichen Baustilen, die mit der Stadthalle ihren Abschluss finden. Nachfolgend kamen weitere „Befürworter“ des Erhalts aus der Deckung und letztendlich wurde der Erhalt des Bauwerkes mit knapper Mehrheit befürwortet. Schön, dass unser damaliger Oberbürgermeister, Herr Dr. Trümper, den Erhalt und den Wiederaufbau umfassend unterstützte, so dass wir jetzt eine schöne Hyparschale an der Elbe vorzeigen können. Zusammengefasst: Wer von der Hyparschale in Magdeburg spricht, kann und darf den Namen Heinz Gerling nicht unerwähnt lassen, ohne ihn hätte es die Hyparschale nicht gegeben.

 

Werner Kaleschky, Beigeordneter für Stadtentwicklung, Bau und Verkehr a. D.

Nr. 260 vom 23. Juli 2024, Seite 17

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