Film verrückt:
Tipps von Lars Johansen

In dieser Rubrik möchte ich Filme oder Serien empfehlen, die Sie im Kino oder auf dem Bildschirm zu Hause einmal anschauen sollten. Dabei möchte ich Ihren Blick auf eher Ungewöhnliches lenken.


„Gezeichnet: Arsène Lupin“ von 1959 ist die Fortsetzung der deutsch-französischen Produktion „Arsène Lupin, der Millionendieb“ und ebenfalls eine feine kleine Gaunerkomödie geworden. Natürlich ist das altmodisch erzählt und der Charme von Lupin wirkt heute ein wenig altbacken, aber die Gangstergeschichte ist abwechslungsreich und voller Tempo sehr schön erzählt, so dass sie auch heute noch Spaß macht. Und Alida Valli als Konkurrentin ist nicht nur eine Augenweide, sondern auch eine sehr gute Schauspielerin. Auch wenn Lupin auf einmal staatstragend geworden zu sein scheint, bleibt er unberechenbar. Ganz aktuell aus diesem Jahr ist „Dream Scenario“, bei dem es mir schwerfällt, ihn einzuordnen. Denn er ist gewiss ein phantastischer Film, schließlich geht es um einen älteren Herrn mit Halbglatze, der plötzlich weltweit in Träumen auftaucht. Er wird zum Star, aber dann beginnt aus dem rein passiven Auftauchen mehr zu werden, was zu Verstörungen führt. Er versucht nun herauszufinden, was los ist und das ist so skurril und eben nicht nur komisch, sondern auch drastisch erzählt, dass es sich unbedingt lohnt, dranzubleiben. Dazu kommt, dass Nicolas Cage mit Mut zur Hässlichkeit die Hauptrolle spielt und hier tatsächlich wieder einmal darstellerisch alle Register zieht. Diese böse Mischung aus Science Fiction und Comedy produziert einige nachhaltig verstörende Szenen.


Im Kino möchte ich einen Kriminalfilm empfehlen, der aus Deutschland kommt, und mal nicht nur Fernsehbilder reproduziert. „Verbrannte Erde“ von Thomas Arslan läuft im Moritzhof. Alexander Fehling und Misel Matisevic, den man mindestens aus „Babylon Berlin“ kennen sollte, spielen in diesem harten Gangsterfilm die Hauptrollen. Immer wenn man das Gefühl hat, der deutsche Film kann keine Genrefilme, dann kommt so ein kleines Lichtlein her, bei dem sich das Ansehen unbedingt lohnt.

Nr. 260 vom 23. Juli 2024, Seite 14

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