Zum Saisonauftakt
das alte leidige Lied
So hatten sich die meisten FCM-Anhänger den Saisonstart wohl eher nicht vorgestellt. Ein Dreier war zum Auftakt fest eingeplant. Zumal mit der SV Elversberg nicht gerade ein Zweitliga-Schwergewicht als Kontrahent aufkreuzte. Als die Partie am zurückliegenden Sonnabend in der Arena, die jetzt den Namen Avnet trägt, abgepfiffen wurde, stand da aber nur ein mageres Pünktchen auf der Habenseite. Trotz einer Vielzahl an Chancen waren die Elbestädter nicht über ein torloses Remis hinausgekommen. „Der Punkt kann am Ende, wenn es gegen den Abstieg gehen sollte, aber noch ganz wichtig werden“, witzelten einige bereits auf den Rängen.
Gleichzeitig war es wieder nicht zu überhören, das alte leidige Lied von den vergebenen Chancen. 20:8 Torschüsse, darunter einige Hochkaräter, 60 Prozent Ballbesitz, weit mehr Pässe als der Gegner gespielt (534:369) – gebracht hat es wenig. „Uns fehlte einfach das Schussglück“, zeigte sich Cheftrainer Christian Titz ernüchtert. Der dänische Abwehrneuling Marcus Mathisen wurde deutlicher: „Ich bin eher enttäuscht. Wir haben zwei Punkte liegenlassen.“
Der Coach hatte im Sommer einen Kaderumbruch im größeren Stil zu managen: Neun Abgängen, unter anderem von Leistungsträgern wie Elfadli, Condé und Bell Bell, standen zehn Zugänge gegenüber. In Mathisen, Burcu, El-Zein, Musonda und Kaars fanden sich gleich fünf der Neuen in der Startelf wieder. Das änderte jedoch im Grunde nichts an der Spielphilosophie. Es bleibt, zumindest nach den Eindrücken der Elversberg-Partie, offenbar bei der strikten Ballbesitz-Strategie. Man wolle kompakt stehen, den Gegner jagen und Tore erzielen, hat Titz vor dem Start das Ziel der Mannschaft umschrieben.
Etwas nebulöser wurde es bei der Frage nach der Zielstellung in der Saison. Das wolle er nicht an Plätzen oder Punkten festmachen, sagte Titz. Man sei „zufrieden“, wenn man in der nächsten Spielzeit in der 2. Liga weiter dabei sein könne. Wobei: Er verhehlte zumindest nicht, dass man Spiele gewinnen wolle – „möglichst viele.“
Rudi Bartlitz
Nr. 261 vom 6. August 2024, Seite 29
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