Ein Wal, der dem Meer aus Müll entflieht. Eine düster dreinblickende Maria umrahmt von fröhlichen Farben. Die Zöffzig’sche schrille Interpretation eines Badeverbots am Neustädter See. All diese Werke sind an Magdeburger Hauswänden zu finden und wurden bereits in unserer Reihe „kiekmaKUNST“ vorgestellt. Des Weiteren verbindet diese Murals, dass sie von der Wohnungsbaugenossenschaft Otto von Guericke eG in Auftrag gegeben wurden. Während nach und nach auch andere Unternehmen in diese Richtung aktiv werden, setzen sich die Verantwortlichen bei „Otto“ schon seit Jahren für die Verschönerung des öffentlichen Raums ein.

Das Team rund um das Vorstands-Duo Karin Grasse und Oliver Hornemann sieht Kunst als essenziellen Bestandteil des städtischen Lebens, der viele Bereiche positiv beeinflusst – vom sozialen Miteinander über die wirtschaftliche Entwicklung bis hin zur individuellen und kollektiven Identität. „Kunst erzählt meist Geschichten. Und wenn es diese noch nicht gibt, können sie vom Betrachter erdacht werden. Wir möchten gern mit unseren Bildern zum Nachdenken, auch mal zum Aufregen, zum Fantasieren oder auch Diskutieren anregen.“

Neben der kreativen Verschönerung der OvG-eigenen Wände, engagiert sich das Unternehmen seit langem für die KUNST/MITTE, die im Laufe der vergangenen zehn Jahre stetig gewachsen und ein wichtiger Ankerpunkt für nationale und internationale Künstler sowie Besucher geworden ist. „Kunst im öffentlichen Raum schafft Gelegenheiten für soziale Interaktion. Veranstaltungen wie die KUNST/MITTE bringen Menschen zusammen und fördern den Austausch. Gerade als Genossenschaft liegt uns Gemeinschaftsbildung am Herzen.“ Im vergangenen Jahr lobte die WBG zum ersten Mal den „YoungOtto-Award“ im Young Artist Space der Mitteldeutschen Messe für zeitgenössische Kunst aus – sehr zur Freude von Chiara Hofmann, die die Otto-Jury mit ihren Werken überzeugen konnte. Und auch 2024 fördert „Otto“ junge Nachwuchskünstler. „Sie bringen frische Perspektiven und innovative Ideen in die Kunstwelt ein. Mit der Unterstützung junger Künstler möchten wir die kreative Vielfalt fördern und hoffen, einen kleinen Beitrag dazu zu leisten, dass die Kunstwelt auch in Zukunft talentierte und engagierte Künstler hervorbringt.“  

Tina Beddies-Heinz