Verspätete Premiere

Die SES-Box-Gala in der neuen Magdeburger Lakenmacher-Halle präsentiert zwei Titelkämpfe.
WM-Anwärter Eifert erstmals nach 17 Monaten wieder im Ring.


Von Rudi Bartlitz

Roman Fress kämpft am 24. August um die WBC Internationale Meisterschaft. Foto: Peter Gercke

Aufgeschoben heißt noch lange nicht aufgehoben. Nach dieser Devise geht derzeit der Magdeburger SES-Boxstall vor. Nachdem die für den 28. Juni in der Landeshauptstadt geplante Gala wegen ungewöhnlicher Umstände – gleich beide Hauptkämpfer mussten wegen Verletzungen an der Hand beziehungsweise dem Ellenbogen passen – soll es nun zwei Monate später zur Sache gehen. Die Hauptkämpfer, das sind die beiden Lokalmatadore Roman Fress und Marlon Dzemski. Der eine, Fress (30), der erfahrenere, tritt im Cruisergewicht an, der andere, der junge Himmelstürmer Dzemski (21), im Super-Weltergewicht.


Was sich nicht ändern wird: der Austragungsort. Für den Kampfabend hat sich Veranstalter Ulf Steinforth eine neue „Location“ ausgeguckt: die gerade eröffnete Wolfgang-Lakenmacher-Sporthalle an der Steinkuhle. „Wir freuen uns“, so der Promoter, „sie mit einem größeren Event quasi einweihen zu können.“ 2.000 Zuschauer finden in der Arena, die die alte Hermann-Gieseler-Halle für Sportwettkämpfe ersetzen soll, beim Boxen Platz.


Die Zuschauerzahl dürfte für Roman Fress am kommenden Wochenende jedoch nicht die entscheidende Rolle spielen. Für den Schützling von SES-Trainer Robert Stieglitz geht es um mehr: Der 30-Jährige will seine im letzten Jahr begonnene Erfolgsserie von vier Siegen in Folge, darunter drei vorzeitige, unbedingt fortsetzen und einem WM-Kampf weiter näherkommen. Ein klares Urteil zu seinen Gunsten im WBC-International-Titelkampf gegen Yasin Basar dürfte da durchaus behilflich sein. Doch Vorsicht!, warnt Coach Stieglitz: „Der Gegner Yasin Basar ist nicht zu unterschätzen. Der hat noch keinen seinen acht Profikämpfe verloren.“ Der Mann aus Ravensburg. der den Kampfnamen „The Gentleman“ trägt“, ist hierzulande allerdings noch wenig bekannt. Dennoch warnt Promoter Steinforth: „Roman setzt einiges aufs Spiel.“


Es geht jedoch nicht nur um zwei Titel. Auch die sogenannte Undercard, also das vermeintliche Rahmenprogramm, hat es in sich. Erstmals seit seinem sensationellen Sieg in einem WM-Ausscheidungskampf gegen den Kanadier Jean Pascal steht SES-Halbschwergewichtler Michael Eifert wieder im Ring. Eine Ewigkeit von 17 Monaten wartet der 26-jährige aus Bautzen nun schon auf das Weltmeisterschafts-Duell mit IBF-Champion Artur Beterbiev. Und eine Besserung scheint vorerst nicht in Sicht, da Beterbiev zuvor noch den mehrfach verschobenen Fight gegen Dmitri Bivol absolvieren will. So bietet Magdeburg Eifert endlich wieder einmal die Gelegenheit, sich zu zeigen. Sein Gegner ist der in Europa noch weitgehend unbekannte Venezuelaner Carlos Jimenez.


Seine erste große Chance auf einen großen Titel konnte SES-Fighter Artur Reis im letzten Jahr in Magdeburg im Kampf gegen IBO-Weltmeister und Titelverteidiger Osleys Iglesias nicht nutzen. In der 4. Runde kam da der Knockout. Nun will sich der 31-jährige Wolfsburger in seinem 14. Profikampf wieder in Magdeburg präsentieren und erneut Anlauf auf einen Titelkampf nehmen. Gegen den in Prag lebenden Ukrainer Yevgenii Makhteienko zählt, wie SES in einer Pressestatement mitteilte, „nur ein Sieg in überzeugender Manier“.

Nr. 262 vom 20. August 2024, Seite 65

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