Wenn man heute die Magdeburger und Besucher der Stadt fragen würde: „Kennen Sie Puparschknall”, würden viele mit den Schultern zucken und die Frage verneinen. Denn aus den Magdeburger Kneipen und Fachhandlungen ist das einstige Kultgetränk schon längst verschwunden. Es war das Bier der einfachen Leute und nahezu alle Magdeburger Brauereien brachten es unters Volk. Das Bier wurde als halb vergorenes Braunbier direkt vom Fass verkauft. Nicht in Flaschen, sondern literweise in mitgebrachte Gefäße. Wenn der Kutscher mit der Messingglocke bimmelte, war dies wie ein Weckruf. Die Leute kamen mit Milchkannen oder anderen Behältnissen, um sich das obergärige Braunbier einzufüllen. Zu Hause wurde das unreife Gebräu dann je nach Geschmack mit Wasser verlängert und mit Zucker „aufgepeppt”. Dann kam es in Flaschen mit Bügelverschluss. Nach ein paar Stunden wurden diese Flaschen verschlossen und nach einigen Tagen war es trinkfertig. Wurden die Flaschen zu früh verschlossen, spritzte das Bier später beim Öffnen aus den Flaschen. Wagte man sich zu früh an das Bier, verursachte es leichte Blähungen und hatte abführende Wirkung wegen der noch aktiven Gärung – daher auch der Name „Puparsch“ oder „Puparsch-Knall“. Trotz dieser Gefahr hin erfreute sich das „Puparsch” großer Beliebtheit und wurde von Mann oder Frau und jung und alt gern getrunken.

Das „olle Bier“ kehrt nun neu interpretiert als „Machdeburjer Puparschknall“ zurück in die Stadt. Allerdings nur für zwei Tage. Dann ist es beim Swingfest an der Puparsch-Bühne auf der Wiese am Kloster Unser Lieben Frauen im Ausschank: Braun, süßlich, einzigartig. Probieren lohnt sich, um zu erfahren, was unsere Altvorderen so in ihren Gläsern hatten.