Puppentheater: Sieben Premieren und ein roter Faden
Wie im vergangenen Jahr startet das Puppentheater Magdeburg auch 2024 mit einem „Fest für alle“ sowie jede Menge Theater und Kunst in die neue Spielzeit. Am 31. August können Interessierte zwischen 10.30 und 17.00 Uhr einen Blick hinter die Kulissen, in Schreinerei und Atelier erhaschen. Die Figurensammlung in der villa p. ist ebenfalls geöffnet. Zudem sorgen Zirkus- und Musikshows, eine Fundus-Versteigerung, Kunstworkshops der Jugendkunstschule, Einblicke in die PuppenSpielClubs und Projekte der Theaterpädagogik für Kurzweil. Auf der Bühne wird um 11 und um 15 Uhr die Inszenierung „Der Wolf, der aus dem Buch fiel“ gezeigt. Die Berliner Band „Trio Igra“ beschließt das Fest ab 16 Uhr mit „Klezmer-Punk“ für die ganze Familie.
Doch das ist nur der Auftakt-Knall für die Spielzeit 24/25, die mit sieben Premieren für Kinder und Erwachsene, zwei Sonderausstellungen, einer neuen Diskursreihe und einem Festival Spezial aufwartet. „Wir setzen auf ein Programm, das die Vielfalt des zeitgenössischen Puppenspiels widerspiegelt“, sagt Sabine Schramm, die in ihr zweites Jahr als Intendantin des Puppentheaters Magdeburg startet. Die erste Premiere wird am 19. Oktober mit „Nachbarn“ – nach dem Buch „Le voisin“ von Walid Serageldine – zu sehen sein. Das Stück widmet sich auf humorvolle Weise dem Konfliktpotenzial, das die ungleiche Nachbarschaft von Familie Elefant und Herrn Nashorn birgt.
Als Weihnachtsstück für Menschen ab 4 Jahren steht „Nikolaus und der dumme Nuck“ (Premiere am 23. November) auf dem Programm, für Menschen ab 10 Jahren wird „Scrooge“ erneut in den Spielplan aufgenommen. Ebenfalls 2024 feiert die Inszenierung „Gefährliche Liebschaften“ am Silvesterabend Magdeburger Premiere. Das nach dem Briefroman von Pierre-Ambroise-François Choderlos de Laclos inszenierte Stück hat Sabine Schramm – wie einige andere Inszenierungen auch – von ihrer früheren Wirkungsstätte am Theater Altenburg Gera mitgebracht. Dies gilt ebenfalls für „Alle da! Unser kunterbuntes Leben“, das am 19. Mai 2025 erstmals auf der Bühne des Magdeburger Puppentheaters gezeigt wird. Als weitere Premieren im nächsten Jahr wurden die Nick-Whitby-Komödie „Sein oder Nichtsein“ (21. Februar) nach einem Film von Ernst Lubitsch, Astrid Lindgrens „Die Brüder Löwenherz“ (26. April) sowie als Hofspektakel Bertolt Brechts „Dreigroschenoper“ (27. Juni) angekündigt.
Neben jeder Menge Theater wird es in der neuen Spielzeit auch Raum für Diskussionen geben. Die Diskursreihe „Am roten Faden“, mit derzeit vier geplanten Themen, soll laut Sabine Schramm Podium werden für Reflexion und Dialog. Wenn die Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen bereits Geschichte sind und die in Brandenburg kurz bevorsteht, startet die Reihe am 13. September unter der Überschrift „Land unter? Der Osten, die Wahlen, die Puppen und wir“. Die Teilnehmer können sich auf eine Talkshow mit Austausch, Glamour, Musik und natürlich auch Puppen freuen. Eine Fortführung findet „Am roten Faden“ am 27. Januar 2025 unter ganz anderen Aspekten: In der Johanniskirche wird „Die Ermittlung: Oratorium in elf Gesängen“ des deutsch-schwedischen Schriftstellers Peter Weiss gezeigt, der in den 1960er Jahren den Auschwitzprozessen in Frankfurt am Main beiwohnte und ein Theaterstück aus den Protokollen entstehen ließ.
Alle, die sich auf das Internationale Figurentheaterfestival Blickwechsel gefreut haben, müssen sich noch gedulden. Juliane Solvång, Künstlerische Referentin der Intendanz, kündigte die Fortsetzung für 2026 an, stellte jedoch ein „Festival Spezial“ in Aussicht. Unter dem Motto „Klatsch! Bumm! Peng! Kasper goes Unesco“ sollen vom 4. bis zum 8. Juni 2025 alle Bühnen des Hauses – inklusive villa p. und Probebühne im derzeit noch im Umbau befindlichen Kutscherhaus – bespielt werden. Anlass für das „Festival Spezial“ ist die Aufnahme des Kaspertheaters als Spielprinzip in das bundesweite Verzeichnis Immaterielles Kulturerbe der deutschen UNESCO-Kommission.
Tina Beddies-Heinz
Nr. 262 vom 20. August 2024, Seite 17
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