Im Jahr 2022 verbrachten Angehörige in den ostdeutschen Bundesländern und Berlin durchschnittlich 1 Stunde und 9 Minuten pro Tag mit der Unterstützung, Pflege und Betreuung von erwachsenen Haushaltsmitgliedern, wie das Statistische Landesamt mitteilte. Laut der bundesweiten Zeitverwendungserhebung (ZVE) 2022 kümmerten sich in dieser Region rund 1,9 % der Personen ab 18 Jahren um Erwachsene im Haushalt. Diese Unterstützung umfasste sowohl körperliche als auch sonstige Hilfe für ältere, erkrankte oder pflegebedürftige Menschen, ohne haushaltsbezogene Tätigkeiten wie Kochen oder Putzen. Im bundesweiten Vergleich lag der Anteil leicht niedriger bei 1,6 %.

Die Befragung ergab, dass Frauen durchschnittlich 1 Stunde und 12 Minuten täglich für die Pflege aufwendeten, während Männer im Schnitt 1 Stunde und 4 Minuten investierten. Der Anteil der pflegenden Frauen lag mit 2,4 % deutlich höher als der der Männer (1,4 %). Die erhobenen Daten basieren auf einem Tagebuch, das die Befragten über ihre Aktivitäten führten. Zusätzlich wurde abgefragt, ob sie mindestens einmal pro Woche eine Person mit dauerhaften gesundheitlichen Einschränkungen betreuen. In den ostdeutschen Ländern gaben dies 10,6 % der Befragten an, wobei der Frauenanteil bei 13,1 % und der Männeranteil bei 8,0 % lag. Rund 13,3 % der Befragten gaben an, mehr als 20 Stunden pro Woche oder über 3 Stunden täglich mit Pflege und Betreuung zu verbringen.

Die freiwillige Zeitverwendungserhebung 2022 umfasste etwa 9.800 Haushalte in ganz Deutschland, darunter 2.100 aus den ostdeutschen Ländern und Berlin. Die Ergebnisse wurden auf die Gesamtbevölkerung hochgerechnet und sind seit Februar 2023 unter www.zve2022.de einsehbar.