Oberbürgermeisterin Simone Borris empfing heute vor dem Alten Rathaus 140 Dritt- und Viertklässler, die im Rahmen des Bildungsprojekts „Ein Kinderspiel auf dem Weg ins 21. Jahrhundert – Magdeburger Recht für Schülerinnen und Schüler“ alles über das historische Magdeburger Recht erfahren konnten. Das Projekt, initiiert vom Verein Offene Türen e.V., wird seit zwölf Jahren durchgeführt und schließt traditionell mit dem Festumzug „Gang des Magdeburger Rechts“ ab.

Die Kinder schlüpfen dabei in historische Kostüme aus verschiedenen europäischen Ländern, um die internationale Bedeutung des Magdeburger Rechts zu verdeutlichen. Dieses Recht, das im Mittelalter in über 1.000 Städten angewendet wurde, garantierte persönliche Freiheiten und schützte Eigentum sowie wirtschaftliche Tätigkeiten.

Im Rahmen des UN-Weltkindertags zogen die Kinder vom Magdeburger Dom zum Alten Rathaus und erlebten auf künstlerische Weise ihre Heimatgeschichte. Gleichzeitig fördert das Projekt ihre Fähigkeit zur Konfliktlösung und Deeskalation.

Simone Borris betonte die Relevanz solcher Projekte, da diese zeigen, „welche Lehren wir aus unserer Historie ziehen können. Die Errungenschaften des Rechtsstaates und seine historischen Vorläuferstufen sind heute auch im Zusammenhang mit der EU und europäischer Gesetzgebung zu sehen. Dass Kinder in diesem Kontext lernen, wie ein friedliches Miteinander auch über kulturelle Unterschiede gestaltet werden kann, ist eine ungemeine Bereicherung für die Stadtgesellschaft.“

Die Kinder lernen durch vergangene Konfliktlösungen, wie Rechtsprechung funktioniert und welche Institutionen sie heute unterstützen können. Ihnen wird Mut gemacht, sich bei Problemen an die Verantwortlichen der Stadt zu wenden.

Am 8. August 2024 wurde mit dem Bau eines Denkmals zum Magdeburger Recht begonnen. Der Bauplatz liegt zwischen der Strom- und der Zollbrücke, und die Baukosten von rund 180.000 Euro werden durch Spenden getragen. Das Denkmal soll Ende November 2024 fertiggestellt und feierlich übergeben werden.