2023 mehr Kinder in Obhut der Jugendämter

Im Jahr 2023 verzeichneten die Jugendämter in Sachsen-Anhalt insgesamt 2.042 Fälle, in denen Kinder und Jugendliche zu ihrem Schutz in Obhut genommen wurden, was einer Zunahme von 342 Fällen bzw. 20,1 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Laut dem Statistischen Landesamt Sachsen-Anhalt in Halle (Saale) waren die häufigsten Gründe für eine Inobhutnahme unbegleitete Einreisen aus dem Ausland (757 Fälle), Überforderung der Eltern oder eines Elternteils (714 Fälle) und Vernachlässigung (365 Fälle).

 

Besonders auffällig war der Anstieg bei unbegleiteten Einreisen: Hier stieg die Zahl um 50,5 % auf 757 Fälle, wobei 92,7 % der betroffenen Jugendlichen im Alter von 14 bis unter 18 Jahren waren. Der Anteil männlicher Jugendlicher unter den unbegleiteten Einreisenden lag bei 96,7 %, während nur 3,3 % weiblich waren.

 

Insgesamt waren Jugendliche im Alter von 14 bis unter 18 Jahren am häufigsten von Inobhutnahmen betroffen, was 58,1 % aller Fälle entspricht (1.187 Fälle). Kinder im Alter von 12 bis unter 14 Jahren folgten mit 11 % (225 Fälle), und 10,1 % der Inobhutnahmen betrafen Kinder unter 3 Jahren (207 Fälle). Jungen waren insgesamt häufiger betroffen als Mädchen, mit einem Anteil von 64,7 % gegenüber 35,3 %.

 

Bei jüngeren Kindern bis unter 14 Jahren (855 Fälle) lag die Hauptursache in der Überforderung der Eltern (488 Fälle), gefolgt von Vernachlässigung (298 Fälle) und Anzeichen für körperliche Misshandlung (169 Fälle). Bei Jugendlichen zwischen 14 und 18 Jahren (1.187 Fälle) war die unbegleitete Einreise aus dem Ausland der häufigste Grund (702 Fälle), gefolgt von elterlicher Überforderung (226 Fälle) und Beziehungsproblemen (87 Fälle). In den meisten Fällen (899 Fälle) erhielten die Behörden Hinweise von sozialen Diensten, in 306 Fällen meldeten sich die Minderjährigen selbst, und 277 Hinweise kamen von Polizei oder Justiz.

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