Wünsche für 2025: So schlimm wird’s mit dem Klima nicht!

Endlich aufgewacht aus der durchzechten Silvesternacht, kommt zum Brummschädel auch noch die Keule der schlechten Nachrichten. Der Tenor aller Artikel und Tweets: Das Jahr 2024 war schon schlecht, aber 2025 geht’s so richtig in die schwarzen Tiefen der Universaldepression.
Wirtschaft am Abgrund, Generation Z in Feierlaune, die Renten unsicher, alles wird teurer und der Klimawandel wird die Welt entweder in wirtschaftliche Armut stürzen oder in die apokalyptische Hölle eines vorweihnachtlichen Bratofens verwandeln.
„Der 30. Mai ist der Weltuntergang“ … sangen „Die lustigen Jungs“ schon 1954. Jetzt steht das Jahr zwar noch nicht ganz fest, aber es wird offensichtlich bald sein. Dumm ist nur: Die letzte Generation um Greta Thunberg stellt mittlerweile fest, dass es noch eine Generation danach gibt. Wahrscheinlich sind ihre Enkel dann die allerletzte Generation.
Der Temperaturanstieg in Deutschland war 2024 um 2,7 Grad Celsius über der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Das hört sich bedrohlich an. Aber es gibt Hoffnung. Pünktlich zu den Hiobsbotschaften von 2024 stellt der Schweizer Physikprofessor Gerd Ganteför ein Buch über den zu erwartenden Verlauf der Erderwärmung vor. Sein Fazit: Ganz so schlimm, wie es uns viele Klimawissenschaftler sagen, wird es gar nicht!
Denn, auch wenn die Kohlendioxid Werte in der Atmosphäre wie berechnet steigen, so gibt es doch Mechanismen auf der Erde, die den Anstieg in der Atmosphäre bremsen. Diese sogenannten „Senken“ werden derzeit nach Ganteför nicht ausreichend berücksichtigt, weil Klimaaktivisten befürchten, dass sich die Menschheit wieder auf die faule Haut legt bzw. auf der fossilen Wärmedecke wohlig räkelt.
Nun, gesagt haben das schon viele. Ganteför ist aber Physiker und bringt für seine Thesen erstaunliche Argumente vor, die auch naturwissenschaftlich nachvollziehbar sind. Die komplizierten Vorgänge der Wechselwirkung der Gase in der Atmosphäre mit den Ozeanen und der Landmasse bricht er populärwissenschaftlich so unter anderem auf eine Seltersflasche herunter. Jeder kennt es: Wer eine Flasche Selters öffnet, erlebt einen Sprudeleffekt. Die im Wasser unter Druck gelöste Kohlensäure zersetzt sich und Kohlendioxid steigt auf. Wird die Flasche verschlossen, so hört der Vorgang wieder auf. Nun ist unsere Welt keine Seltersflasche mit Stöpsel, aber die Masse der Lufthülle der Erde erzeugt immerhin einen Luftdruck, der auf der Erdoberfläche messbar ist und unseren Magdeburger Bürgermeister zu seinen Experimenten mit den Halbkugeln inspirierte. Das Ganze ist nun auch noch temperaturabhängig. Jeder hat vielleicht schon einmal versucht, eine gut durchgewärmte Sektflasche spritzig zu öffnen.
Ganteför sieht nun in der Kohlendioxiderhöhung der industriellen Zeit einen Grund, dass sich die Absorptionsleistung der Weltmeere erhöht. Die Erwärmung der Meere um ca. 2 bis 4 Grad Celsius hätte dagegen nur einen geringen Gegeneinfluss. Die Kohlendioxidabsorption der Weltmeere könnte die CO2-Konzentration in der Atmosphäre also senken. Die zweite Senke sieht er in der weltweiten Zunahme von Pflanzen und Algen. Ungeachtet vieler Waldbrände würde der höhere CO2-Anteil in der Luft wie eine Intensivdüngung der weltweiten Flora wirken.
Satellitenauswertungen der NASA ergeben tatsächlich, dass die Erde in den letzten Jahren immer grüner geworden ist. Leider ist die schöne grüne Landschaft oft ein Null-Summen-Spiel: Denn im Herbst fallen bekanntlich die Blätter und so schön festgesetztes CO2 wird wieder frei. Die Menschheit sollte also eher riesige Holzlager anlegen, statt es so schnöde zu verbrennen. Trotzdem ist die Erhöhung der auf der Welt insgesamt vorhandenen Biomasse eine zweite, nicht zu vernachlässigende Senke, meint der Schweizer Physiker.
Und er zieht folgenden Schluss: Von den 40 Milliarden Tonnen CO2, die wir gegenwärtig pro Jahr in die Luft blasen, wird rund die Hälfte bisher von den „Senken“ unserer Erde absorbiert. Und man kann auch erwarten, dass das langfristig so bleibt.
Das würde aber bedeuten, dass uns fast die doppelte Zeit bleibt, um die Erderwärmung und den CO2 Ausstoß in den Griff zu bekommen. Natürlich ist seine Auffassung unter Klimawissenschaftlern strittig. Die Diskussion nimmt gerade so richtig Fahrt auf.
Nun, wer Recht hatte, werden wir wohl erst in 30 Jahren wissen. Warum ich aber trotzdem zum Jahreswechsel 2025 darüber einen Artikel schreibe? Weil es mir gefällt, dass es wohl doch noch für die Zukunft ein klein wenig Hoffnung geben sollte und nicht jeder neu geborene Mensch Angst haben muss, zur letzten Generation zu gehören. Deshalb wünsche ich, dass etwas von den Hypothesen des Physikers Ganteför doch wahr werden wird. Gehaben Sie sich wohl!
Dr. Holger Neumann
Wer mehr erfahren will: Gerd Ganteför; „Plan B für das Klima“, Westend Verlag 2024, über online-Bibliothek kostenlos verfügbar, sowie beispielhaft: www.youtube.com
Nr. 271 vom 14. Januar 2025, Seite 8
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