Hauptpostgebäude wird 125 Jahre

Einer der prachtvollsten Bauten auf dem Magdeburger Breiten Weg feierte im vergangenen Jahr 125. Geburtstag. Einst zierten mehrere Gebäude den Südabschnitt am Standort des heutigen Komplexes des Justizzentrums „Eike von Repkow“. 1839 bezog das Oberpostamt das auf den Grundstücken Breiter Weg 204 und 205 neuerrichtete dreigeschossige Gebäude.

 

In den Jahren 1895 bis 1899 mussten die alten Gebäude für den Neubau des Verwaltungsgebäudes der Hauptpost weichen. Die Stätte Nummer 204, Mannlehen des Domprobstes, unterstand der Gerichtsbarkeit des Domkapitels und wurde schon 1225 als Besitz der Domprobstei erwähnt. Im Breiten Weg 205 befand sich einst die Domherrenkurie, sie unterstand ebenfalls der Gerichtsbarkeit des Domkapitels. Nach der Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg lag die Kurie bis 1687 wüst. Im Keller wohnte ein Bettelvogt, in einer Hütte ein Bauknecht. Nach mehreren Besitzern und Bauherren erwarb die Post das Haus und errichtete hier 1812 das königliche Postamt. Das Haus 206 gehörte 1631 dem Domprediger Reinhard Bake, Erster Domprediger (1617 bis 1631 und 1640 bis 1647) am Magdeburger Dom. 1893 fiel der Prachtbau dem Postneubau zum Opfer.

 

Der Neue Gebäudekomplex der Hauptpost wurde von der Reichspost im Zuge einer Zentralisierung im historisierenden Stil errichtet. Am viergeschossigen Hauptgebäude zum Breiten Weg überwiegt die spätgotische-niederländische Formensprache. Durch seine Größe und das schlossartige Gepräge ist es das dominierende Gebäude am südlichen Breiten Weg. Über dem Hauptportal stehen die Figuren von Otto dem Großen und seiner ersten Frau Editha. An der Hauptfassade erinnert eine Gedenktafel an den Standort der Taufkirche Friedrich Wilhelm von Steuben, die 1890 an die Reichspost verkaufte und daraufhin abgerissene St.-Pauli-Kirche, vormals Teil eines Dominikanerklosters, das ab 1698 von der deutsch-reformierten Gemeinde genutzt wurde.

Nr. 272 vom 29. Januar 2025, Seite 17

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