Von der Katharinenkirche zum Katharinenturm

Zwischen den Häusern Breiter Weg 79 und 80 erhoben sich stolz die Türme der Katharinenkirche, die schon im Mittelalter zur größten Innenstadtgemeinde zählte. 1524 wurde in ihr durch Pfarrer Johann Ziegenhagen die Reformation eingeführt. Als Grundsteinlegung für die Kirche wird das Jahr 1230 angegeben. Die Weihe zur „Heiligen Katharina“ erfolgte, als Erzbischof Albrecht I. von Käfernburg 1220 eine Fingerreliquie der Katharina von Alexandrien nach Magdeburg brachte.

 

Im Jahr 1468 wurde das ursprüngliche Kirchenschiff abgerissen, um ein größeres zu errichten. In den 1870er Jahren erfolgten umfangreiche Instandsetzungsarbeiten. So wurde unter anderem das Bildnis der Heiligen Katharina 1873 über dem Eingangsportal der Kirche ausgetauscht.

 

Bei einem Bombenangriff am 28. September 1944 brannte der Sakralbau aus. 1964 beschloss die damalige DDR-Regierung den vollständigen Abriss der Kirche. Nach 736 Jahren endete damit die Geschichte der Katharinenkirche. 1970 entstand am Standort der ehemaligen Kirche das Haus der Lehrer. 2014 eröffnete die WOBAU Magdeburg eines der der modernsten Wohn- und Geschäftshäuser als Katharinenturm in der Innenstadt.

Nr. 272 vom 29. Januar 2025, Seite 18

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