Haus des Geldes

Da der Breite Weg einst als Hauptmagistrale mit seinen Geschäften und Angeboten die Anwohner und Besucher in die innerstädtischen Gefilde lockte, zog es auch die Häuser des Geldes auf die prestigeträchtige Meile Magdeburgs. Das Grundstück Breiter Weg 212, bebaut mit der Domherrenkurie, unterstand einst der Gerichtsbarkeit des Domkapitels.

 

Bereits um 1596 erwarb Domherr Wolfgang von Spitznase die Kurie. Nach seinem Tod übernahm seine Ehefrau das Anwesen. 1631 im Dreißigjährigen Krieg zerstört, lag die Stätte bis zum Neubau der Kurie 1657 durch Domherren wüst. Nach zahlreichen Besitzerwechseln im Laufe der Jahrhunderte erfolgte 1902 auf dem Grundstück der Neubau eines Bankhauses nach einem Entwurf des Baumeisters Bahrs. Der dreigeschossige Werksteinbau erhielt eine aufwändige Fassade in Formen der Neurenaissance. Das rustizierte Erdgeschoss (Oberflächenstruktur mit starken waagerechten Fugen) erhielt große Rundbogenfenster, im Obergeschoss wurden Fenster mit aufwändigen ädikulaartigen Rahmungen und ionische Halbsäulen und überdimensionierte Schlusssteine verbaut.

 

Als Eigentümer findet sich 1914 und 1925 der Bankier A. Neubauer aus Hamburg sowie 1938 und 1940 die Filiale Magdeburg der Allgemeinen Deutschen Credit-Anstalt in den Bauakten. Das Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg erheblich beschädigt und war bis zum zweiten Obergeschoss ausgebrannt. Der Wiederaufbau erfolgte 1946. Als Eigentümer wurde 1950 die Stadtbank genannt. Heute ist das Haus Sitz der Volksbank Magdeburg.

Nr. 272 vom 29. Januar 2025, Seite 18

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