Kriminalstatistik 2024: Weniger Straftaten, aber wachsende Herausforderungen

Am Dienstag präsentierten Innenministerin Dr. Tamara Zieschang und Landespolizeidirektor Mario Schwan die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) für Sachsen-Anhalt im Jahr 2024. Die Gesamtzahl der Straftaten sank um fünf Prozent auf 184.183 Fälle, während die Aufklärungsquote mit 55,3 Prozent nahezu stabil blieb.

 

Tatverdächtige und nichtdeutsche Kriminalität

 

Die Zahl der ermittelten Tatverdächtigen reduzierte sich auf 67.886. Der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger stieg erneut auf 29,6 Prozent, wobei Syrer (2.679), Rumänen (1.420) und Polen (1.367) die größten Gruppen stellten. Auch ohne ausländerrechtliche Verstöße betrug ihr Anteil 23,7 Prozent. Zuwanderer machten 20,3 Prozent der ermittelten Tatverdächtigen aus. Ihre Hauptdelikte waren Körperverletzung (2.900 Fälle), Diebstahl (2.825) und Beförderungserschleichung (960).

 

Entwicklung der Kriminalität

 

Diebstahl blieb mit 58.412 Fällen die häufigste Straftat. Während Ladendiebstahl (11.137 Fälle) und Wohnungseinbruchsdiebstahl (1.696 Fälle) rückläufig waren, stieg die Zahl der registrierten Vermögens- und Fälschungsdelikte um 17,1 Prozent auf 30.897.

 

Gewaltdelikte blieben nahezu konstant mit 32.703 Fällen, darunter 20.144 Körperverletzungen. Ein Rückgang zeigte sich bei Bedrohungen (-0,7 Prozent), während Raubstraftaten um 3,1 Prozent zunahmen. Jugendkriminalität ging um 6,2 Prozent auf 16.333 Fälle zurück, doch die Zahl nichtdeutscher jugendlicher Tatverdächtiger stieg um 9,6 Prozent.

 

Handlungsbedarf bei Jugendgewalt

 

Besonders besorgniserregend ist der Anstieg der Jugendgewaltkriminalität (+3,7 Prozent), wobei Raubdelikte 22 Prozent und schwere Körperverletzung 72 Prozent ausmachten. Innenministerin Zieschang sieht Handlungsbedarf: „Kriminelle Karrieren müssen mit allen Mitteln des Rechtsstaates geahndet und beendet werden.“

 

Häusliche Gewalt und Rauschgiftkriminalität

 

Häusliche Gewalt nahm um 5,8 Prozent auf 8.391 Fälle zu. Der Anstieg könnte auf verstärkten Opferschutz und ein verändertes Anzeigeverhalten zurückzuführen sein. Dagegen sank die Rauschgiftkriminalität deutlich um 32 Prozent (5.887 Fälle). Besonders die Cannabis-Teillegalisierung ab April 2024 hatte große Auswirkungen. Trotz dieser Entwicklung stellte die Polizei 590 kg Cannabis, 7,4 kg Kokain und 100,3 kg Amphetamine sicher.

 

Fazit und politische Forderungen

 

Die insgesamt positive Entwicklung der Kriminalstatistik wird durch besorgniserregende Trends, insbesondere bei nichtdeutschen Tatverdächtigen und Jugendgewalt, getrübt. Innenministerin Zieschang fordert konsequente Abschiebungen für straffällig gewordene Ausländer sowie die Möglichkeit, extremistischen oder terroristischen Straftätern mit doppelter Staatsbürgerschaft die deutsche Staatsangehörigkeit zu entziehen. Angesichts der Cannabis-Teillegalisierung fordert sie zudem eine rückgängige Gesetzesanpassung.

Veranstaltungen im mach|werk

Edit Template

Über uns

KOMPAKT MEDIA als Printmedium mit über 30.000 Exemplaren sowie Magazinen, Büchern, Kalendern, Online-Seiten und Social Media. Monatlich erreichen wir mit unseren verbreiteten Inhalten in den zweimal pro Monat erscheinenden Zeitungen sowie mit der Reichweite unserer Internet-Kanäle mehr als 420.000 Nutzer.