Wir sind dafür! Oder nicht?

„Wir sind gegen dafür“: Ein Kabarett, das die Widersprüche unserer Zeit auf den Punkt bringt

Sind Sie noch dafür? Nein? Aha, dann sind Sie also dagegen. Auch nicht? Typisch! Inmitten der turbulenten und oft widersprüchlichen politischen Landschaft bietet das neueste Programm des Autoren-Duos Frank Voigtmann und Robert Schmiedel „Wir sind gegen dafür“ einen scharfsinnigen Blick auf das Geschehen der Gegenwart. Die Politsatire wird in Doppelconference von Marion Bach und Heike Ronniger und unter der Regie von Matthias Brenner in der Magdeburger Zwickmühle am 3. April in Premiere gespielt.

 

Die beiden Kabarettistinnen schlüpfen im Laufe des Stücks in unterschiedliche Rollen und zum wiederholten Male auch in die Figuren der beiden bekannten Omas, die als ältere Menschen, laut Marion Bach, auch mal Dinge sagen dürfen, die man ihnen nicht so ganz übelnehmen kann. Und ja, es wird natürlich auch Musik geben – etwas anders als für das Autoren-Duo sonst üblich. Diesmal gibt es keine 80er Jahre, sondern Klänge, die an Chanson und Kabarett vor dem Weltkrieg erinnern und von den Pianisten Christoph Deckbar und Oliver Vogt, die auch Teil des Stücks sind, verwirklicht werden.

 

Die ganze Bandbreite der Themen im Programm wird noch nicht verraten, aber im Mittelpunkt stehen die Grabenkämpfe der deutschen Politik und die daraus resultierende Hilflosigkeit, die jeder einzelne von uns in der Meinungsbildung erfährt.

 

Die pazifistischen GRÜNEN sind für Aufrüstung, die CDU tut sich schwer mit Nächstenliebe, die Sozialdemokraten haben keine Kompetenz in Sachen Sozialpolitik, und die FDP dachte, sie ist Opposition – obwohl sie die Regierung war. Alice Weidel ist mit einer Frau verheiratet und will die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare abschaffen, die linke Sarah Wagenknecht steht auf Ludwig Erhard, und die Arbeiterpartei Die Linke wird vor allem von den Selbstständigen gewählt. Was ist falsch und was ist richtig, was gut, was schlecht, wofür oder wogegen soll man sein?

 

Anstatt nun den Kopf in den Sand zu stecken, beginnen Marion Bach, Heike Ronniger und Matthias Brenner die Proben jedes Mal mit dem Austausch und der Diskussion über aktuelle Themen und erarbeiten sich dann das Programm. Matthias Brenner, der zuvor lange Intendant des neuen Theaters in Halle war und Jahrzehnte lang schon in der Theater- und Filmbranche als Regisseur und Schauspieler tätig ist, stimmte der Zusammenarbeit sofort zu, als er nur die Namen der beiden Kabarettistinnen hörte und das Programm noch gar nicht kannte. Als er es dann las, hat es seine Zustimmung nur bestärkt, da es nicht nur gut, sondern auch selbst geschrieben ist, was laut dem Regisseur im Theater immer seltener wird.

 

Mit einem manchmal etwas bitteren Lachen bietet „Wir sind gegen dafür“ Witz mit Tiefgang und Substanz. Es ist ein Kabarett, das keine einfachen Antworten gibt, sondern vielmehr Jeden dazu anregt, die eigene Blase für einen Abend zu verlassen und mal eine andere Meinung anzuhören.

 

Premiere: Wir sind gegen dafür mit Marion Bach, Heike Ronniger, Christoph Deckbar und Oliver Vogt

Magdeburger Zwickmühle

Donnerstag, 3. April, 20 Uhr

Kartenpreis pro Person 32,50 Euro

Der Spielplan ist auf der Website zu finden.

Nr. 276 vom 26. März 2025, Seite 10

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