Wegen erheblicher Schäden im Überbau der Brücke über dem Damaschkeplatz wird der Magdeburger Ring ab dem morgigen Dienstag vollständig gesperrt. Die Sperrung betrifft sowohl die Brückenbauwerke selbst als auch die darunterliegenden Verkehrsflächen. Alle Verkehrsarten – vom motorisierten Individualverkehr über Straßenbahnen bis hin zu Radfahrenden und Fußgängerinnen und Fußgängern – sind davon betroffen.

Auslöser für diese Maßnahme sind die Ergebnisse aktueller Sonderprüfungen. Fachleute stellten dabei unter anderem eine auffällig hohe Anzahl an Rissen in der Stahloberfläche von vier Spanngliedern fest. Darüber hinaus fanden sie in den geöffneten Litzen mehrere gebrochene Stahldrähte. Aufgrund dieser Befunde beurteilten die hinzugezogenen Experten die Brückensubstanz als „sehr kritisch“. Die sofortige Sperrung sei daher aus Sicherheitsgründen „unausweichlich“.

Die Stadtverwaltung reagierte kurzfristig auf die Analyseergebnisse, die am Montagnachmittag ausgewertet wurden. Neben der Brücke selbst wird auch ein Großteil des Damaschkeplatzes unzugänglich sein. Zurzeit bereiten die städtischen Behörden die notwendige Verkehrsführung vor. Für den Durchgangsverkehr empfiehlt die Stadt eine weiträumige Umleitung über die Autobahn 14. In nördlicher Richtung ist die letzte Ausfahrt am Magdeburger Ring die Anschlussstelle Zentrum/ZOB, in südlicher Richtung wird auf die Bundesstraße 1 und die Albert-Vater-Straße verwiesen.

Auch für den Fuß- und Radverkehr wurden Alternativen benannt: Die Brücke in den Glacisanlagen sowie der Weg über die Albert-Vater-Straße/B1 bleiben nutzbar.

Die Schäden sind nach Einschätzung der beauftragten Gutachter so gravierend, dass eine Reparatur ausgeschlossen ist. Die Stadt bereitet daher einen möglichst zeitnahen Rückbau der Brücke vor. Parallel wird geprüft, wie schnell ein provisorisches Ersatzbauwerk errichtet werden kann, um die wichtige Verkehrsachse wieder nutzbar zu machen.