Das hier präsentierte Bild stammt aus der Reihe „Vaterländische Ansichten“, die der Zeichner und Kupferstecher Johann Friedrich Klusemann im Jahr 1804 schuf. Das Blatt zeigt die Ansicht von der Leipziger Chaussee nach Magdeburg. Die Fernverkehrsstraße wird gerade zur gepflasterten Allee ausgebaut, die Arbeiten haben die Grenzmarkierung des Magdeburger Stadtgebiets erreicht. Ein Geselle zerkleinert Haufen großer Steine zu Pflastersteinen. Für die beeindruckende Kulisse von Dom und Kloster Berge scheint er dabei keine Augen zu haben.

Aus der Reihe „Vaterländische Ansichten“ sind in der Sonderausstellung weitere Drucke zu sehen, die Magdeburg von verschiedenen Standorten – etwa vom Rothenseer Busch oder von Cracau aus – zeigen und so eine bildliche Wanderung um die Stadt zu Beginn des 19. Jahrhunderts erlauben.

Die Arbeit Klusemanns durchzieht eine malerische Grundauffassung. Mit seiner meisterhaften Aquatinta-Technik, berührenden Figuren- und Einzelstudien sowie seinen colorierten Drucken erwarb er sich einen solch hohen Ruf, dass er ab 1807 zum Lehrer an der Provinzial-Kunst- und Handwerks-Schule in Magdeburg berufen wurde. Auch nach dem Zusammenbruch des Königreichs Westphalen verblieb er in seiner Lehrfunktion.

Dr. Karin Kanter

Sonderausstellung „Stadt im Blick: Magdeburg. Bilder aus sechs Jahrhunderten“ im Kulturhistorischen Museum Magdeburg (Otto-von-Guericke-Straße 68-73)

Öffnungszeiten: dienstags bis freitags 10 bis 17 Uhr, 

samstags und sonntags 10 bis 18 Uhr 

Eintritt: 5 Euro, ermäßigt 3 Euro, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre haben freien Eintritt