Die Weinernte 2024 in Sachsen-Anhalt ist die schlechteste seit mehr als 25 Jahren. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes wurden lediglich 13.784 Hektoliter (1 hl = 100 l) Weinmost erzeugt – nur rund ein Drittel der Menge des Vorjahres. Hauptursache für den starken Rückgang waren ungewöhnlich schwere Spätfröste im April, die in vielen Weinbaubetrieben erhebliche Schäden anrichteten.

Zum Vergleich: Im Jahr 2023 lag die Erntemenge noch bei über 40.000 Hektolitern. Derart niedrige Werte wurden zuletzt im Jahr 2009 verzeichnet. Trotz dieser schlechten Bilanz konnte ein Großteil der diesjährigen Ernte wieder zur Herstellung von Qualitätsweinen genutzt werden. Rund drei Viertel der Gesamtmenge wurden als Qualitätswein eingestuft, ein weiteres Viertel erreichte sogar die höchste Qualitätsstufe “Prädikatswein”. Der Anteil liegt damit über dem langjährigen Durchschnitt.

Im Jahr 2024 wurden in Sachsen-Anhalt etwa 729 Hektar Rebfläche bewirtschaftet – rund neun Hektar mehr als im Vorjahr. Besonders verbreitet im Weißweinbereich sind die Sorten Müller-Thurgau, Weißburgunder, Riesling und Bacchus. Beim Rotwein dominieren Dornfelder, Blauer Portugieser und Spätburgunder.

Der Ertrag pro Hektar fiel in diesem Jahr besonders niedrig aus. Mit nur rund 19 Hektolitern pro Hektar lag er deutlich unter dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre, der bei fast 59 Hektolitern lag. Zum Vergleich: 2023 konnten noch etwa 57 Hektoliter pro Hektar geerntet werden.

Trotz der geringen Menge zeigt sich: Die Qualität der sachsen-anhaltischen Weine bleibt hoch. Der Jahrgang 2024 wird jedoch als ein Jahr mit extremen Bedingungen in die Statistik eingehen. Der Klimawandel und seine Folgen – in diesem Fall spät einsetzender Frost – machen sich zunehmend auch im Weinbau bemerkbar.