Stadtansichten: Arbeit und Erholung im Herrenkrug

In dieser Serie stellen wir besondere historische Ansichten auf Magdeburg vor. Sie alle waren in der Sonderausstellung „Stadt im Blick: Magdeburg. Bilder aus sechs Jahrhunderten“ zu sehen, die bis zum 18. Mai 2025 im Kulturhistorischen Museum Magdeburg gezeigt wurde. Insgesamt präsentierte das Museum dort knapp 100 Gemälde, Grafiken und Porzellanarbeiten.

Bis ins 18. Jahrhundert war die Anlage von parkartigen Grünflächen ein Privileg des Adels. Doch schon bald erkannte man den Wert der Parks als bürgerliche Naherholungsgebiete. Nachdem das Gebiet des Herrenkrugs in den napoleonischen Kriegen stark zerstört und gerodet worden war, initiierte der Magdeburger Oberbürgermeister August Wilhelm Francke deshalb zu Beginn des Jahres 1818 für diese Stelle die Einrichtung einer öffentlichen Parkanlage.

 

Das hier präsentierte Blatt zeigt eine kolorierte Radierung des Künstlers Heinrich Mittag von 1822. Im Vordergrund sieht man mit der Grasmahd, die der Gewinnung von Heu diente, die landwirtschaftliche Nutzung des Areals. Gleichzeitig promeniert die „feine“ Gesellschaft im Hintergrund auf der Suche nach Erholung und Zerstreuung. Auch das Gasthaus und das Ökonomiegebäude sind deutlich sichtbar. Etwas weiter rechts erkennt man einen Pavillon und ein Zelt. Dabei handelt es sich um das „Japanische Zelt“, in dem Gäste bewirtet wurden.

 

Der Herrenkrugpark erfuhr zu dieser Zeit zahlreiche Umgestaltungen. Die Empfehlungen dazu stammten unter anderem vom königlich-preußischen Gartendirektor Peter Joseph Lenné, der auch für ähnliche Aufgaben im Klosterbergegarten gewonnen werden konnte, sowie vom Gartenbaudirektor des Wörlitzer Parks, Rudolph Schoch.

 

Dr. Karin Kanter

 

Kulturhistorisches Museum Magdeburg
Otto-von-Guericke-Straße 68–73
39104 Magdeburg
Öffnungszeiten: dienstags bis freitags 10 bis 17 Uhr, samstags und sonntags 10 bis 18 Uhr
Eintritt: 5 Euro, ermäßigt 3 Euro, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre haben freien Eintritt.

Nr. 281 vom 11. Juni 2025, Seite 16

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