Geschichte des Magdeburger Domplatzes (Buch)

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Geschichte des Magdeburger Domplatzes
von Helmut Menzel und Wolfgang Brüning

Der Domplatz, früher auch Neuer Markt genannt, blickt auf eine weit über tausendjährige Geschichte zurück. Unter Otto I. entstand auf dem Platz eine Königspfalz. Sie gehörte zu den größten in Mitteleuropa und sie sollte der Mittelpunkt des damaligen Reiches werden.
Die Pfalz wurde zwischen 1959 und 1968 und ab den 1990er Jahren ausgegraben. Dabei wurden Reste karolingischer Befestigungen und vorgeschichtliche Funde freigelegt. Die Pfalz wurde vermutlich zusammen mit dem ersten, romanischen Dom beim Stadtbrand von 1207 vernichtet. Danach diente sie als Steinbruch für den Neubau des Domes, der schließlich der erste gotische Dom Deutschlands wurde.

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Beschreibung

Geschichte des Magdeburger Domplatzes
von Helmut Menzel und Wolfgang Brüning

Der Domplatz, früher auch Neuer Markt genannt, blickt auf eine weit über tausendjährige Geschichte zurück. Unter Otto I. entstand auf dem Platz eine Königspfalz. Sie gehörte zu den größten in Mitteleuropa und sie sollte der Mittelpunkt des damaligen Reiches werden.
Die Pfalz wurde zwischen 1959 und 1968 und ab den 1990er Jahren ausgegraben. Dabei wurden Reste karolingischer Befestigungen und vorgeschichtliche Funde freigelegt. Die Pfalz wurde vermutlich zusammen mit dem ersten, romanischen Dom beim Stadtbrand von 1207 vernichtet. Danach diente sie als Steinbruch für den Neubau des Domes, der schließlich der erste gotische Dom Deutschlands wurde.
Der lange, trapezförmige Platz nördlich des Domes galt in der Vergangenheit als Ort der als Messen bezeichneten Jahrmärkte, wovon sich auch der Name „Neuer Markt”, im Gegensatz zum Alten Markt vor dem Rathaus, ableitete. Der Name ist urkundlich erstmals 1294 nachweisbar, vermutlich aber schon älter. Seit dem Spätmittelalter diente der Platz auch religiösen Prozessionen und der Magdeburger Herrenmesse. Die Bezeichnung „Neuer Markt” umfasste anfangs nicht nur den Domplatz, sondern das ganze erzbischöfliche Verwaltungsgebiet. Im Gegensatz zu vielen anderen mittelalterlichen Domen, mit eng an und um die Kirche gebauten Häusern, hat der Magdeburger Dom immer eine große Domfreiheit besessen, die sich nicht nur nach Norden, sondern im Mittelalter auch nach Südwesten bis zu St. Sebastian in Sudenburg erstreckte. Bis ins 19. Jahrhundert blieb sie geläufig, aber nur noch auf den Bereich des Domplatzes begrenzt. Die Bezeichnung Domplatz ist seit dem 18. Jahrhundert verbreitet.
Um den Neuen Markt errichteten unter der Herrschaft der Erzbischöfe zahlreiche Kleriker und Domherren ihre Kurien. Die einzige erhaltene Domherrenkurie ist das Fachwerkgebäude Remtergang 1.
Der Ausbau zur stärksten preußischen Festung ab Ende des 17. Jahrhunderts bedeutete auch für den Domplatz bauliche Veränderungen. Nach 1688 wurde aus ihm ein gepflasterter Exerzierplatz für die Garnison Magdeburgs.
Von einem Platz nach städtebaulichen Vorstellungen kann jedoch erst seit Anfang des 18. Jahrhunderts mit Eingrenzung der Platzinnenfläche durch die planmäßig errichtete Randbebauung die Rede sein. Der Domplatz als Fläche hat im Laufe der letzten Jahrhunderte eine rege Planungstätigkeit her¬vorgerufen. Das hiervon nur das Wenigste in die Realität umgesetzt wurde, ist insbesondere im Hinblick auf die Entwürfe der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts aus heutiger Sicht nur positiv zu werten. An der Westseite errichtete man sogar ein Zeughaus, Kasernen und ein Lazarett.
Heute wird diese Seite durch ein massiges Bankgebäude und an der Nordwestecke vom Hundertwasserhaus geprägt.
Zwischen Altstadt und Neuem Markt stand zeitweilig bis 1705 sogar ein Schlagbaum, der die Grenze für jedermann deutlich markierte. Innerhalb der städtischen Ringmauern gab es zwei Gemeinden mit gesonderter Gerichtsbarkeit und Verwaltung. Die Trennung der beiden Gemein¬den entfiel erst Anfang des 19. Jahrhunderts in westfälischer Zeit.
Den Magdeburger Domplatz prägten seit jeher die Belange der jeweiligen hier ansässigen Verwaltung oder Regierung, anfänglich die Pfalz Ottos des Großen, anschließend die Residenz des Erzbischofs, später die Militärbehörde und letztlich seit 1815 bis in heutige Tage die preußischen Behörden, zu DDR-Zeiten Bildungs- und Verwaltungseinrichtungen und seit der Wende die Landesregierung Sachsen-Anhalts.

Nach 1900 fanden auf dem Domplatz zahlreiche Militärparaden und politische Demonstrationen statt.

Obwohl einige sehr gute Publikationen zum Magdeburger Domplatz in zurückliegender Zeit veröffentlicht wurden, hat sich der Kultur- und Heimatverein Magdeburgs dazu entschlossen, ebenfalls eine Geschichte des Domplatzes herauszugeben. Möge diese Publikation die Wissbegierde der Besucher unserer Landeshauptstadt befriedigen.