Beschreibung
Ein hugenottischer Waisenjunge aus Magdeburg möchte lieber in die Welt hinaus, als eine Kaufmannslehre zu machen. In Hamburg besteigt er als Schiffsjunge einen Rostocker Frachtsegler und erreicht 1842 Konstantinopel. Dank günstiger Umstände steigt er im Osmanischen reich bis zum Armeegeneral auf. Nach dem Ende des Russisch-Osmanischen Krieges vertritt er das Land bei der Berliner Konferenz 1878 – und trifft dort auf Reichskanzler Otto von Bismarck. Die Geschichte von Carl Detroit alias Mehmed Ali Pascha, dem “Renegaten aus Magdeburg”, wie ihn Bismarck abfällig nannte, ist nur eine von über 40 Geschichten, in denen sich kulturelle Brücken zwischen dem Morgenland und Mitteldeutschland schlagen lassen. Sie beginnen im Hochmittelalter bei Theophanu oder Ibrahim Ibn Yacub, dem Gesandten des Kalifen von Cordoba, reichen über die Kreuzzüge und die Angst vor den Tartaren bis ins Heute. Sie erzählen von Elefantendompteuren und preußischen Gesandten, von falschen Königen, Kammertürken und muslimischen Studenten am Bauhaus.