Welthundetag am 10. Oktober
Im ersten Halbjahr 2024 nahmen die Gemeinden in Sachsen-Anhalt insgesamt 6,62 Millionen Euro an Hundesteuer ein, was einem Rückgang von 1,1 % bzw. 76.600 Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht.
Der Hund lacht nicht
Der Hund lacht nicht Prof. Dr. Gerald Wolf Vom Lachen und anderen Phänomenen, die nur uns Menschen eigen sein sollen. Kompakt Zeitung Weil er nicht lachen kann, der Hund. Oder? Wir jedenfalls, wir können es. Und wie! Nur was schon gibt es heutzutage zu lachen? Falls doch, vergeht es einem, sobald man darüber nachdenkt. Überhaupt das Lachen, was passiert dabei in uns, wie muss einem zumute sein? Und Humor, was ist das? Die Politik von heute, wird behauptet, sei nur noch mit Humor zu ertragen. Mit Humor? Mit Galgenhumor vielleicht, meinte kürzlich der Nachbar und lächelte dazu. Kein breites Lächeln war das, eher ein schiefes, ein spitzes. Und sogleich fügte er hinzu: Ein Todeskandidat wird auf den elektrischen Stuhl geschnallt. Einen letzten Wunsch habe er frei, bietet ihm der Gefängnisdirektor an. Darauf der Kandidat: „Ja bitte, wenn Sie meine Hand halten könnten?“ Ein schräger Blick auf den Hund, der mitgekommen war – nein, der konnte darüber nicht lachen. Er kann überhaupt nicht lachen. Natürlich kann er das nicht. Er weiß noch nicht einmal, wie das geht mit dem Lachen. Und selbst wenn er es könnte, dann wüsste er nicht, worüber. Oder? Und wieder dieses „Oder?“, dieses Nichts-Genaues-weiß-man-nicht! Sokrates war der Erste, dem man nachsagt, er wisse, dass er nichts weiß. Sicherlich war er auf Widerspruch aus, hatte aber auch recht. Irgendwie. Und wir, die wir viel mehr wissen, als man zu Sokrates‘ Zeiten je wissen konnte? Was schon, müssen wir uns fragen, was wissen wir wirklich genau? Noch nicht einmal, warum wir lachen, wenn wir es müssen oder wollen. Humor sei die edelste Form des Lachens, heißt es. Geist wäre da gefragt. Geist, o Gott, was ist denn das? Was wissen wir über den Geist, was über unser Empfinden und über das eines anderen, über Subjektivität? Klipp und klar können wir sagen, was ein Hammer ist und was eine Säge, aber nicht, was das Behagen in uns ist oder das Missbehagen. Und wie das mit dem Lachen geht und mit dessen Warum. Was gar wissen wir über die Subjektivität eines Tieres? Haben Tiere überhaupt so etwas wie ein Ichempfinden – Hunde, Pferde, Erlenzeisige, Wasserflöhe? Sie können es uns schlichtweg nicht sagen. Anders wir, wir Menschen. Und wie hört sich das an, was wir darüber sagen können? Zum Beispiel darüber, worüber unsereiner lachen muss und andere nicht, nicht können oder nicht wollen. Wie sieht das dann tief drinnen aus? Dort, wo das Subjektive beginnt, in der Tiefe der Seele. Das zu sagen, fehlen einem jeden von uns die rechten Worte. Das Ausdrucksverhalten verrät da mehr. Entweder ist unser Lachen ein breites, lautes, womöglich ein regelrechtes Gelächter, oder wir lachen nur ein bisschen. Vielleicht auch verkneifen wir es uns, das Lachen, oder wir tun nur so als ob. Und wie ist das mit unserem Hund, wenn er auf dem Rücken liegt, wir ihm den Bauch kitzeln, und er uns dabei sein klaffendes, geiferndes Maul zeigt. Offensichtlich ein Anzeichen von Vergnügen, so wie es uns überkommt, wenn uns jemand freundlich kitzelt. Zwar können wir darüber sprechen, aber wir können es nicht wirklich erklären. Jedenfalls nicht so, dass das Gegenüber unseren inneren Zustand treffend nachempfinden kann. Noch ärger beim Verstehenwollen der Hundeseele. Oder der eines Karpfens oder einer Schmeißfliege. Haben die überhaupt eine Seele? Wenn ja, wieso? Wenn nein, wieso? Rot und Grün, gänzlich unpolitisch Von Farbenblinden abgesehen, können wir alle Rot von Grün unterscheiden. Und sonstige Farben. Dafür gibt es in der Netzhaut des Auges spezielle Sinneszellen, Farbrezeptoren genannt, und diese in drei Klassen: solche für Rot, für Grün und für Blau. Bei Gelb antworten neben den Rezeptoren für die Farbe Grün auch die für Rot, und das je nach Farbton in jeweils unterschiedlicher Intensität. Allerdings ist die Bestückung der Netzhaut mit solchen Rezeptorzellen von Mensch zu Mensch verschieden. Die einen haben mehr Rezeptoren für Rot, dafür weniger für Blau oder Grün, bei den nächsten mag es anders verteilt sein. Entsprechend sollten sich die Farbempfindungen von Mensch zu Mensch unterscheiden. Genau das aber lässt sich nicht ermitteln. Wie auch sollte man darüber sprechen können? Krasser noch: Objektiv gibt es überhaupt keine Farben – nur Licht unterschiedlicher Wellenlänge, und wir Farbtüchtigen erkennen darin Farben! Für die Empfindung eines gewissen „Gelbgrüns“ benutzen wir ein und dieselben Begriffe, allerdings eben ohne wirklich wissen zu können, wie der Nachbar dieses Gelbgrün sieht. Ähnlich ist das mit dem Hören von Tönen und Geräuschen, mit Hautempfindungen, Schmerz oder Signalen aus dem Körperinneren. Genauso mit dem Geschmack eines „edlen“ Burgunders – für die einen ein Traum, für andere eine entsetzlich bittere Plörre. Wir kennen von uns das Gefühl für Ekel, für Freude und für Zuneigung, wie aber erlebt ein anderer solche Zustände? Gar erst, wenn es um die Liebe geht und, späterhin, um den Hass. Die Belletristik lebt davon. Wieder eine Oktave runter: Wie empfindet jemand Rachmaninovs Drittes Klavierkonzert, wenn er ansonsten auf Rap steht oder überhaupt nichts von Musik hält? Nur von Fußball. Oder wenn er einen Blick auf den „Schrei“ von Edvard Munch wirft und dann einen ersten, einen zweiten und dritten auf das Matterhorn? Wie, ein weiteres Beispiel, sollten wir uns in einen Wanderer hineinversetzen, wenn er auf eine Kreuzotter stößt oder auf eine Blindschleiche, wie seinen Schreck nachempfinden? Womöglich lacht er, wenn er die Harmlosigkeit des Tieres erkennt. Oder er ist dennoch käseweiß und muss sich erstmal hinsetzen. Natürlich werden wir als Beobachter versuchen nachzuempfinden, als ob wir selbst die Betroffenen wären. Nur, was kommt dabei he-raus? Bei einer besorgten Mutter sicherlich etwas anderes als bei der Schwester, dem Bruder oder der Freundin, so sie zur Wandergruppe gehören. Und wieder die Frage, wo sind die Grenzen der Mit-Empfindsamkeit. Bei einem Hochsensiblen liegen sie ganz anders als bei einem Gefühlsarmen, einem Psychopathen gar. Ganz tief drinnen Regelrechte Berühmtheit erlangte der Fall des Norwegers Anders Behring Breivik, der im Jahr 2011 aus einem von ihm selbst bekannten rechtsextremen Motiv heraus an einem einzigen Tag 77 (!) Menschen tötete. Die mit dem Fall befassten Experten waren sich über die Schuldhaftigkeit uneinig, und sind es
Alle Jahre wieder: Die Angst der Hunde vor Silvester
Alle Jahre wieder: Die Angst der Hunde vor Silvester … eigentlich ist er lieb Kompakt Zeitung Das Jahr neigt sich dem Ende zu und viele Hunde-besitzer fragen sich: Was machen wir Silvester mit unserem Hund, der vor Knallgeräuschen große Angst hat? Silvester ist – wie immer – zur gleichen Zeit und nun wird es ganz schön knapp, denn man hat es erneut nicht geschafft, etwas gegen die Silvester-Angst des Hundes zu unternehmen. Da bleibt wohl nur der Weg in die Tierarztpraxis, um sich ein Medikament gegen die Angst zu holen. Die Ursache der Angst ist deswegen aber nicht aus der Welt und mir stellt sich die Frage, warum sich ein Hundehalter nicht rechtzeitig entschließt, dem Hund die Angst zu nehmen, anstatt zu Medikamenten zu greifen. Das Problem ist damit nicht weg – Silvester steht auch nächstes Jahr vor der Tür! Es wird zu Bachblüten, Melisse, Johanniskraut, Hopfen geraten – die Stressmilderung soll schließlich homöopathisch erfolgen. Damit will man die Angstzustände regulieren. Es gibt viele verschiedene Medikamente, auf deren Wirkung und Nebenwirkung ich nicht eingehen möchte. Es wurde festgestellt, dass die Wirksamkeit einiger Medikamente zu wünschen übriglässt. Die auslösenden Reize, die zur Angst führen, kann man nicht „abschalten“. Sie werden sogar gesteigert und treten beim nächsten Feuerwerk wieder auf. Sie können die Angst auch nicht mit Gewalt, Maßregelungen, Ablenkung oder trösten und beruhigen wegzaubern. Stattdessen sollten Hundebesitzer über eine Verhaltenstherapie nachdenken. Sie fängt beim Halter vor Ort an und bezieht diesen aktiv in die Arbeit mit ein. Korrektur oder Hilfsmittel sind hier fehl am Platz. Falsch ist es auch darüber nachzudenken, einen zweiten Hund zu integrieren, der eventuell keine Angst vor Knallgeräuschen hat. Denn dieser kann Ihrem Hund die Angst nicht nehmen, da die beiden Hunde in keiner Abhängigkeit zueinanderstehen. Nur Sie sind für Ihren Hund wichtig, da Sie der Futtergeber und der „Rudelführer“ sind. Sie sollten dem Hund auch keine Rückzugsmöglichkeit geben. Das würde seine Angst verstärken, da er sich bestätigt fühlt. Anstatt selbst feiern zu gehen, sollten Sie sich lieber um die Angst Ihres Hundes kümmern und ihm nicht einfach ein Medikament verabreichen. Dabei wäre es einfach, einen jungen Hund an Knallgeräusche zu gewöhnen, bevor er sein erstes Silvester erlebt und die Situation allein meistern soll. Wenn sich das Gehirn des Welpen entwickelt (bis zum vierten Lebensmonat), braucht es die Einflüsse von Sinnesreizen. Der Mangel an Eindrücken kann verschiedene Folgen für Hunde haben. Angstzustände können auch chronisch werden. Diese chronische Störung vor – beispielsweise – Knallgeräuschen ist kein akzeptabler Allgemeinzustand. Es sind im Übrigen nicht nur die Knallgeräusche eines Feuerwerks, sondern das Zischen und vor allem der Geruch, an den sich der Hund bei einer Therapie gewöhnen muss, um seine Angst abzubauen. Ich berate Sie gern zu diesem Thema, damit Ihr Traum von einer entspannten Silvesterparty mit Ihrem Hund nicht zum Albtraum wird. Mit hundefreundlichen Grüßen,Kristeen Albrecht – Problemhundtherapeutin Seite 37, Kompakt Zeitung Nr. 246, 10. Dezember 2023
Kinderdemenz: Unterstützung für Klara
Kinderdemenz: Unterstützung für Klara Tina Beddies-Heinz „Mein pinkes Leben ist plötzlich schwarz geworden und es hat den Sinn verloren.“ Wenn das ein junges Mädchen zu seinen Eltern sagt, dann zieht es Mutter und Vater wohl den Boden unter den Füßen weg. Klara, 10 Jahre alt, Lieblingsfarbe pink, hat vor kurzem die niederschmetternde Diagnose Kinderdemenz erhalten. Festgestellt wurde dies, nachdem sich motorische sowie Sehprobleme und Gedächtnislücken häuften. Innerhalb weniger Jahre muss die Familie zum zweiten Mal mit einem schweren Schicksalsschlag klarkommen. Denn 2017 war Klaras ältere Schwester Ella an Leukämie erkrankt. Eine Stammzellenspende rettete ihr das Leben und ein Jahr nach der Erkrankung wurden beide Kinder im Rahmen der tiergestützten Therapie vom Magdeburger Verein „Tierisch geborgen“ betreut. Der Verein möchte nun auch Klara helfen. Da Kinderdemenz – eine Reihe von seltenen neurodegenerativen Erkrankungen – nicht heilbar ist und die Betroffenen meist weit vor ihrem 30. Lebensjahr versterben, liegt der Schwerpunkt der Behandlung darauf, die Symptome zu lindern, den Alltag zu erleichtern und die Lebenserwartung zu steigern. In Klaras Fall soll ein Assistenzhund das Leben des 10-jährigen Mädchens unterstützen. Ein ausgebildeter Hund ist bereits verfügbar, der „Tierisch geborgen e.V.“ muss jedoch bis zum 30 Juli 2023 die Finanzierung stemmen – länger kann der tierische Begleiter nicht „reserviert“ werden, da die Nachfrage nach Assistenzhunden so groß ist. Die Kosten betragen knapp 35.000 Euro. Klaras Familie und der Verein bitten daher um Unterstützung. Auf „gofundme“ wurde eine Spendenkampagne gestartet. Wer helfen möchte, kann sich auch direkt an „Tierisch geborgen“ wenden. Spendenkonto Verein Tierisch geborgen e.V. Verwendungszweck: Klara Salzlandsparkasse Staßfurt IBAN: DE96 8005 5500 0201 0250 94