„Glaube und Krise. Magdeburg und die Reformation“ jetzt im Kulturhistorischen Museum
Vor 500 Jahren predigte Martin Luther in Magdeburg und beeinflusste damit maßgeblich eine Entwicklung, in deren Folge sich Magdeburg als erste Großstadt zu dem neuen Glauben bekannte.
Magdeburger Gesichter: Bescheidener Handelsmann
Magdeburger Gesichter: Bescheidener Handelsmann Sabine Liebscher Kompakt Zeitung Samuel Christian Tripp wurde um 1779 in Magdeburg geboren. Er war Kaufmann, heiratete Anfang des 19. Jahrhunderts Antoinette Marie Charlotte Keilhack und hatte mit ihr mindestens zwei Töchter und einen Sohn. Die jüngere, namentlich bekannte Tochter, Charlotte Luise Tripp (1804–1834), heiratete 1832 standesgemäß den Magdeburger Kaufmann, Brauer und Likörfabrikanten Isaac Bonte (geb. 1800). Nach dem frühen Tod Charlottes vermählte sich Bonte im Jahr 1835 mit ihrer zwei Jahre älteren Schwester Anna Marie Sophie Wilhelmine Tripp. Samuel Christian Tripp hatte seine Materialwarenhandlung, heute würde man Lebensmittelladen sagen, in der Magdeburger Friedrichstadt, Brückstraße 2. Zudem betrieb er eine Branntweinbrennerei, Schmelzerei und Gastwirtschaft mit Ausspanne: Zum weißen Roß am Breiten Weg 3. Samuel Tripp wurde 1817 und 1823 in den jeweiligen Adressbüchern der Stadt Magdeburg als 2. Hauptmann der fünften Compagnie im 1. Bataillon der Bürger-Garde aufgeführt. Im Magdeburger Adressbuch aus dem Jahr 1845 ist er als Senior der Materialwarenhandlung eingetragen und sein Sohn Carl Wilhelm als Junior des Geschäftes. Das genaue Sterbedatum Samuel Christian Tripps ist nicht bekannt. Im Portrait ist Kaufmann Tripp in schlichter Biedermeierkleidung mit kappenartiger Mütze, weißem Schaltuch ohne gebundenen Knoten und einer wuchtigen schwarzen Jacke oder einem ebensolchen Mantel dargestellt. Der neutrale Hintergrund des Porträts und fehlende Attribute zur Person auf dem Brustbild lassen auf einen zurückhaltenden, in Bescheidenheit lebenden Handelsmann schließen. Das Kulturhistorische Museum Magdeburg erinnerte 2021 an Magdeburger Gesichter des 19. Jahrhunderts. Die Porträts der Sonderausstellung sind weiterhin in der Kompakt-Zeitung zu finden. Seite 9, Kompakt Zeitung Nr. 241