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Salongeflüster: Brücken bauen

Die neue Elbbrücke wird im Sommer wieder mal gesperrt, jedenfalls für Autos und Straßenbahnen. Dabei hatten wir alle gedacht, dass sie jetzt endlich fertig wäre. Aber das ist sie natürlich nicht. Denn es bleibt noch genug zu tun. Fertig bedeutet schon lange nicht mehr beendet …

Salongeflüster: Elefantistisch

Ich habe an die Annalena Baerbock geschrieben. Persönlich! Um ihr zu helfen! Denn es sollen doch 10.000 Elefanten aus Botswana kommen. Und ich würde einen nehmen …

Salongeflüster: Achtung! Grün!

Salongeflüster: Achtung! Grün! Wort-Coiffeur Lars Johansen Kompakt Zeitung Die Grünen tragen an allem die Schuld. So tönt es von allen Seiten und gerne versuchen Menschen der Abneigung gegen diese Farbe auch direkt Ausdruck zu verleihen und das notfalls sogar mit körperlicher Gewalt. Das merke ich doch auch in meinem kleinen Frisiersalon. Die Wände waren einmal grün, ich habe sie umgestrichen, weil zu viele Kundinnen dagegentraten und dann wegen der schmerzenden Zehen voller Wut darauf einprügelten oder dagegen spuckten.Neulich sah ich vor der Tür meines Geschäfts einen Autofahrer, der an der Ampel ausrastete, wobei ich damit die Lichtzeichenanlage und nicht die Regierung meine. Jedenfalls wurde es grün und er fuhr nicht los, worauf jemand hinter ihm rief: „Grüner wird’s nicht.“ Das löste bei ihm einen Reflex aus, und er beulte den Wagen des Schimpfenden aus, dessen Fahrzeug dummerweise in grünmetallic lackiert war. Dazu brüllte er: „Ich lasse mir von den Grünen nicht vorschreiben, wann ich zu fahren habe.“ Es wurde gelb und er fuhr los. Er wollte losfahren, müsste ich wohl sagen, doch schon kam die Polizei, welche ihn in die grüne Minna verfrachtete, die zum Glück ja schon seit 20 Jahren in blau unterwegs ist, sonst hätte er die auch noch zerlegt. Als Ricarda Lang jüngst in Buckau weilte, wurde sie von Bauern, welche auf Traktoren unterwegs waren, angegangen. Man wolle jetzt mit ihr reden. Dabei ist sie gar nicht für die Landwirtschaft zuständig, das macht seit ein paar Jahren ihr Parteifreund Özdemir, aber schlecht gearbeitet hatten vor allem seine Vorgänger von der CSU. Es reicht, dass sie grün ist und so viel wiegt wie die Kartoffeln von eher dummen Bauern. Ich kam an diesem Tag nicht nachhause, weil die Straße deswegen gesperrt war, aber das war mir egal. Denn ich hatte kurz vorher diesen Grünenhass ausgenutzt. In meinen Salon kommt nämlich regelmäßig eine Kundin, die keiner meiner Angestellten mag, weil sie einfach ein unangenehmer Mensch ist. Der habe ich kostenlos die Haare grün gefärbt. Als sie sich beschweren wollte, schickte ich sie einfach vor die Tür. Den Rest erledigte ein aufgebrachter Mob, der sie förmlich zerriss. Und so mache ich es jetzt mit allem, was ich nicht mag, ich begrüne es einfach.In diesem Sinne, der nächste bitte. Seite 27, Kompakt Zeitung Nr. 251, 6. März 2024

Salongeflüster: Superhelden und der Mittelscheitel

Salongeflüster: Superhelden und der Mittelscheitel Wort-Coiffeur Lars Johansen Kompakt Zeitung Mittelscheitel ist out. So etwas trägt man 2024 nicht mehr. Ach ja, sind Sie gut rübergekommen? Also in das neue Jahr, meine ich. Alle Welt hat sich ja darüber beschwert, wie teuer alles geworden ist und hat gleichzeitig so viel Knaller eingekauft, dass ich nicht weiß, wer nun der größere Knaller ist, die Regierung mit ihrem Hin und Her oder die Beschwerdeführer. Denn wer so viel Geld für Feuerwerk hat, dem kann es finanziell nicht gar so schlecht gehen. Aber das geht mich nichts an, auch wenn es mich nervt. Trotzdem bin ich da gegen ein Verbot. Wenn sich einer mit Lärm umgeben muss, um sich im neuen Jahr gut zu fühlen, von mir aus. Sind doch erwachsen genug, um selber zu wissen, was sie tun. Und wem es um das Tierwohl geht, der sollte sich fragen, was schlimmer ist: Ein paar Stunden Lärm oder ein ganzes Jahr lang Hunde oder Katzen in kleinen Wohnungen ohne Balkon in einer Großstadt zu halten? Wie einsam ihr auch sein mögt, zieht da keine Tiere mit rein. Egal, jedenfalls trägt man keinen Mittelscheitel mehr. Der Mittelscheitel ist das frisurentechnische Pendant zu den Superheldenfilmen. Denn diese haben im letzten Jahr so ziemlich alle erbarmungslos gefloppt. Oder können Sie die immer gleiche Handlung noch ertragen, in der die Welt oder das Universum stets kurz vor dem Untergang steht, um dann endlich von einem Superhelden oder einer Superheldin, die jedes Mal persönliche Probleme haben, im letzten Moment gerettet zu werden? Und das mit immer schlechteren Tricks. Die letzten Filme von Marvel bewegten sich tricktechnisch nicht mal mehr auf Mittelscheitelniveau, das war Dauerwelle. Mit kaputter Trockenhaube und schlechten Strähnchen. Bitte, von mir aus, wer’s mag, aber es mag eben keiner mehr. Und so blieben die Kinos dabei leer, denn der Mittel- wurde nun mal zum Seitenscheitel. Oder die Frau trägt gleich den pflegeleichten Bob. Der ist die Barbie unter den Frisuren. Da waren die Kinos nämlich voll. Weil man endlich mal wieder eine feministische Haltung serviert bekam, die sich zugleich überaus unterhaltsam gestaltete. So müssen Frisuren sein. Und Filme sowieso. Na, in diesem Sinne, der nächste bitte. Seite 22, Kompakt Zeitung Nr. 247, 10. Januar 2024

Salongeflüster: Wunderland der Wirtschaft

Salongeflüster: Wunderland der Wirtschaft Wort-Coiffeur Lars Johansen Kompakt Zeitung Sie haben es natürlich mitbekommen, 60 Milliarden Euro aus dem Bundeshaushalt sind weg. Das sind 7,50 Euro für jeden Menschen auf dieser Erde. Diese Erdbewohner könnten sich bei mir zu dritt damit einen Haarschnitt teilen. Davon könnten alle Friseure der Welt ganz ordentlich leben. Aber um uns geht es ja dabei nicht, wir haben ja auch noch den weltweiten Hunger und natürlich Kriege ohne Ende. Trotzdem wundert sich die Politik, warum die Zahl der Flüchtlinge steigt. Würden wir für weltweiten Frieden sorgen und allen genug Essen zur Verfügung stellen, dann gäbe es vielleicht viele Gründe weniger, auszuwandern. Für jeden Deutschen wären das übrigens 732 Euro, also 36 Haarschnitte pro Person. Dreimal im Monat könnte jeder bei mir vorbeikommen, Männer, Frauen, Kinder, alle. Wir wären das bestfrisierte Land der Welt. Reicht ja einmal pro Monat; dazu noch einmal ordentlich essen gehen und das Geld wäre gut angelegt. Da hätten alle was davon: Gastronomie und Friseure würden keine Zukunftsängste mehr haben und die Menschen wären satt und würden gut aussehen. Aber das will das Bundesverfassungsgericht nicht. Denn glückliche Menschen klagen nicht, und sie wären bald arbeitslos. Na gut, ehrlich gesagt hätte die Ampel das Geld so auch nicht verteilt, sondern nur wieder Intel gefördert. Das fällt jetzt weg. Aber das geht natürlich nicht und so wird es anderswo weggenommen. Das wird sicher nicht der Verteidigungshaushalt sein. Also werden Kultur und Bildung dran glauben müssen. Die Goethe-Institute schließen ja schon in einigen Ländern. Oder, wie sie nach diesen Einschnitten heißen werden, die Göte-Intuten. Denn Bildung können wir uns nicht mehr leisten. Die wird Luxus, so wie Haarschnitte und essen gehen. Und so machen erst die Salons, dann die Gaststätten und am Ende die Bildungseinrichtungen zu. Dumm, hungrig und schlecht frisiert, so könnte die Zukunft aussehen. Da werden die Alten sagen, dass das nach dem Krieg nicht anders war und dass wir jetzt mal sehen können, wie es ihnen damals ging. Na toll. Immerhin kam danach das Wirtschaftswunder, jedenfalls im Westen. Und Westen sind wir ja seit ’89. Da freu ich mich doch und vielleicht mache ich einen Frisiersalon auf. In diesem Sinne, der Nächste bitte. Seite 20, Kompakt Zeitung Nr. 245, 22. November 2023

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