Alle Jahre wieder: Die Angst der Hunde vor Silvester
Alle Jahre wieder: Die Angst der Hunde vor Silvester … eigentlich ist er lieb Kompakt Zeitung Das Jahr neigt sich dem Ende zu und viele Hunde-besitzer fragen sich: Was machen wir Silvester mit unserem Hund, der vor Knallgeräuschen große Angst hat? Silvester ist – wie immer – zur gleichen Zeit und nun wird es ganz schön knapp, denn man hat es erneut nicht geschafft, etwas gegen die Silvester-Angst des Hundes zu unternehmen. Da bleibt wohl nur der Weg in die Tierarztpraxis, um sich ein Medikament gegen die Angst zu holen. Die Ursache der Angst ist deswegen aber nicht aus der Welt und mir stellt sich die Frage, warum sich ein Hundehalter nicht rechtzeitig entschließt, dem Hund die Angst zu nehmen, anstatt zu Medikamenten zu greifen. Das Problem ist damit nicht weg – Silvester steht auch nächstes Jahr vor der Tür! Es wird zu Bachblüten, Melisse, Johanniskraut, Hopfen geraten – die Stressmilderung soll schließlich homöopathisch erfolgen. Damit will man die Angstzustände regulieren. Es gibt viele verschiedene Medikamente, auf deren Wirkung und Nebenwirkung ich nicht eingehen möchte. Es wurde festgestellt, dass die Wirksamkeit einiger Medikamente zu wünschen übriglässt. Die auslösenden Reize, die zur Angst führen, kann man nicht „abschalten“. Sie werden sogar gesteigert und treten beim nächsten Feuerwerk wieder auf. Sie können die Angst auch nicht mit Gewalt, Maßregelungen, Ablenkung oder trösten und beruhigen wegzaubern. Stattdessen sollten Hundebesitzer über eine Verhaltenstherapie nachdenken. Sie fängt beim Halter vor Ort an und bezieht diesen aktiv in die Arbeit mit ein. Korrektur oder Hilfsmittel sind hier fehl am Platz. Falsch ist es auch darüber nachzudenken, einen zweiten Hund zu integrieren, der eventuell keine Angst vor Knallgeräuschen hat. Denn dieser kann Ihrem Hund die Angst nicht nehmen, da die beiden Hunde in keiner Abhängigkeit zueinanderstehen. Nur Sie sind für Ihren Hund wichtig, da Sie der Futtergeber und der „Rudelführer“ sind. Sie sollten dem Hund auch keine Rückzugsmöglichkeit geben. Das würde seine Angst verstärken, da er sich bestätigt fühlt. Anstatt selbst feiern zu gehen, sollten Sie sich lieber um die Angst Ihres Hundes kümmern und ihm nicht einfach ein Medikament verabreichen. Dabei wäre es einfach, einen jungen Hund an Knallgeräusche zu gewöhnen, bevor er sein erstes Silvester erlebt und die Situation allein meistern soll. Wenn sich das Gehirn des Welpen entwickelt (bis zum vierten Lebensmonat), braucht es die Einflüsse von Sinnesreizen. Der Mangel an Eindrücken kann verschiedene Folgen für Hunde haben. Angstzustände können auch chronisch werden. Diese chronische Störung vor – beispielsweise – Knallgeräuschen ist kein akzeptabler Allgemeinzustand. Es sind im Übrigen nicht nur die Knallgeräusche eines Feuerwerks, sondern das Zischen und vor allem der Geruch, an den sich der Hund bei einer Therapie gewöhnen muss, um seine Angst abzubauen. Ich berate Sie gern zu diesem Thema, damit Ihr Traum von einer entspannten Silvesterparty mit Ihrem Hund nicht zum Albtraum wird. Mit hundefreundlichen Grüßen,Kristeen Albrecht – Problemhundtherapeutin Seite 37, Kompakt Zeitung Nr. 246, 10. Dezember 2023