Richtig Bock auf Handwerk
Bei der „Deutschen Meisterschaft im Handwerk (DMH) – German Craft Skills“ messen sich jährlich Absolventen der Berufsausbildungen in 130 Gewerken. Zudem stellen im Kreativwettbewerb „Die gute Form im Handwerk“ die Absolventen der etwa 30 gestalterischen Handwerksberufe ihr Können und mit außergewöhnlichen Designlösungen ihre handwerkliche Experimentierfreude unter Beweis.
Steinmetz-Kunst für Magdeburger Dom
Steinmetz-Kunst für Magdeburger Dom Steinbildhauer Martin Linß demonstrierte sein Handwerk beim Kaiser-Otto-Fest und fertigte ein Bauelement für den Dom. Foto: M. Ockert Kompakt Zeitung Vom Fürstenwall hatte Martin Linß den besten Blick auf den Dom zu Magdeburg St. Mauritius und Katharina. Das Magdeburger Wahrzeichen bot die Kulisse für das Magdeburger Kaiser-Otto-Fest vom 29. September bis 1. Oktober. Hier hatte auch der Steinmetz und Steinbildhauer für drei Tage seinen mittelalterlichen Stand aufgeschlagen und zeigte den zahlreichen Besuchern seine beeindruckende Handwerkskunst. Doch Martin Linß, vielen als „Steini“ von den Mittel- und Weihnachtsmärkten in Magdeburg bekannt, hatte einen Sonderauftrag zu erledigen. Mit Eisen, Fäustel und Knüpfel bearbeitete der Thüringer einen fast quadratischen hellen Seeberger Sandstein. Daraus sollte nach originalem Muster ein neues beständiges Bauelement entstehen, das bei der Restaurierung des Magdeburger Doms in einem der kleinen Türme wieder eingesetzt werden soll. Die Restauratoren der Domfassade, die Nüthen Restaurierungen GmbH aus Erfurt, hatten den Thüringer um Unterstützung gebeten. Aus langjähriger Zusammenarbeit kennt er die Experten, die bereits Bauwerke wie Schloss Neuschwanstein, das Leipziger Völkerschlachtdenkmal oder den Erfurter Dom und St. Severi durch ihr Können erhalten haben und nun auch die Magdeburger Kathedrale wieder in ihrem Glanz erstrahlen lassen. Dass Martin Linß hierbei helfen kann, ist unter Kollegen selbstverständlich und zugleich eine große Ehre. So wird der Stein, gefertigt auf dem Kaiser-Otto-Fest zu Magdeburg, dauerhaft in den Dom eingebaut. Die Arbeitsgrundlage hatte Martin Linß mit Beginn des Festes erhalten, zum Veranstaltungsende ist das Werk bis auf letzte Feinheiten fertig geworden. Dass es dem Steinmetz viel Spaß gemacht hatte, davon konnten sich die Besucher des großen Historienfestes selbst überzeugen und erlebten hautnah die alte Handwerkskunst im Angesicht des Magdeburger Doms. (mo) Seite 17, Kompakt Zeitung Nr. 242