Über 67.000 Straftaten im Jahr 2023 erfasst
Im Zuge der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) wurden insgesamt 67.358 Fälle im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Magdeburg (Stadt Magdeburg, Landkreis Börde, Landkreis Harz und Salzlandkreis) für das Jahr 2023 erfasst. Damit sind die Straftaten im Vergleich zum Vorjahr um 8,4 Prozent gestiegen (2022: 62.146).
36.283 und damit mehr als die Hälfte dieser Straftaten konnten aufgeklärt werden. Die Aufklärungsquote betrug demnach 53,9 Prozent und liegt um 1,8 Prozentpunkte höher als im Vorjahr (2022: 52,1%).
Insgesamt wurden 24.248 Tatverdächtige ermittelt (17.974 männlich, 6.274 weiblich). 2022 waren es noch 21.260 beziehungsweise 14,1 Prozent weniger. Der Anteil der Tatverdächtigen unter 21 Jahren liegt bei 20,1 Prozent, wovon 1.146 Kinder (bis unter 14 Jahre), 1.943 Jugendliche (14 bis unter 18 Jahre) und 1.789 Heranwachsende (18 bis unter 21 Jahre) waren.
Die Anzahl der Intensivtäter, also Täter mit mehr als neun Tathandlungen pro Jahr, ist 2023 auf 340 gestiegen (+86). Diese waren insgesamt an 5.667 Fällen beteiligt (2022 4.793).
Auch die Zahl nichtdeutscher Tatverdächtiger zeigt einen signifikanten Anstieg im Jahresvergleich auf 6.086 Tatverdächtige (2022: 3.857), was einen Anteil von 25,1 Prozent der Gesamtanzahl aller ermittelten Tatverdächtigen ausmacht. Unter Nichtdeutschen definiert die PKS Personen, die nicht die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen.
In der Personengruppe der Zuwanderer wurden 4.357 (+194,6%) Tatverdächtige gezählt, die an 5.987 erfassten Fällen beteiligt waren. Einen sehr starken Anstieg gab es bei Verstößen gegen das Aufenthalts-, das Asyl- oder Freizügigkeitsgesetz durch Asylbegehrende. Im Jahr 2023 wurden diesbezüglich 1.564 Fälle in der PKS ausgewiesen. Dies ist durch die wechselnde Bearbeitungszuständigkeit zu erklären.
Im vergangenen Jahr lag der Anteil der Straftaten gegen das Leben mit 25 Fällen bei 0,03 Prozent aller erfassten Straftaten (2022: 36 Fälle). Darunter waren ein Mord und 16 Fälle von Totschlag und Tötung auf Verlangen, alle wurden aufgeklärt. Hingegen konnten nur fünf der erfassten sieben Fälle der fahrlässigen Tötung aufgeklärt werden.
Im Deliktsbereich Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung konnten von den 1.159 erfassten Sexualdelikten 996 aufgeklärt werden, was einer Aufklärungsquote von 85,9 Prozent entspricht. Damit ist die Anzahl der erfassten Straftaten um 18,1 Prozent (2022: 981) gestiegen. In 199 der erfassten Fälle wurden Kinder zum Opfer sexuellen Missbrauchs. Die Anzahl der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung unter Gewaltanwendung/Abhängigkeit ist 2023 erneut gestiegen (+55 Fälle).
Diebstahlsdelikte als Bestandteil der Eigentumskriminalität bilden mit 33 Prozent den höchsten Anteil an den 2023 abgeschlossenen Fällen. Die Anzahl der erfassten Fälle stieg um 6,6 Prozent auf 22.235 an (2022: 20.852). Des Weiteren stieg auch die Anzahl der erfassten Rohheitsdelikte, zu denen unter anderem Körperverletzungen und Raubdelikte zählen, um 1.766 Fälle auf insgesamt 12.156 Fälle an. Im Bereich Cybercrime ist die Anzahl der Fälle mit dem Tatmittel Internet im Jahr 2023 um 5,9 Prozent auf insgesamt 8.404 Fälle gestiegen. Für das Segment der Sonstigen Straftatbestände fällt insbesondere der Anstieg der Fallzahlen beim Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte auf. Hier stiegen die erfassten Straftaten um 14,4 Prozent auf 428 Fälle. Insgesamt 279 Polizistinnen und Polizisten wurden Opfer bei Angriffen auf Vollstreckungsbeamte.