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Sex und Kartoffeln

Birgit Ahlert​

Foto: Kathrin Singer

Menschengroße Kartoffeln laufen durch den Magdeburger Stadtpark, formieren sich für Fotos, posieren an der berühmten Schaukel mit Dom im Hintergrund. Ein ziemlicher Spaß für die Beteiligten und zufällige Betrachter. Die Kartoffelwesen machen einen Ausflug vom Schauspielhaus, auf deren Kammer-Bühne sie derzeit für eine neue Inszenierung proben. Und bei der geht es – natürlich – um Kartoffeln. Wenngleich nicht nur. „Sex und Kartoffeln“ ist eine Stückentwicklung, die nach einer Umfrage unter Theaterbesuchern entstanden ist. Umgesetzt von Anna Kristine Linke. Deren Diplomarbeit FALLEN , mit der sie u. a. beim Regie-Festival zu erleben war, hatte die Magdeburger Theaterleitung so fasziniert, dass sie die Künstlerin engagierte. Als Gast für das Performance-Projekt.


Sex und Kartoffeln verbindet mehr, als man zunächst vermutet, sagt Anna Kristine Linke. Das Verbindende beginnt historisch beim schlechten Ruf. Die Kartoffel galt einst als Frucht des Teufels, das Thema Sex war verhüllt von verschämtem Schweigen. Beides keimt im Dunkeln, kann jedoch unglaublich viele Facetten haben, die glücklich machen, Schönes bergen, Energie geben, beflügeln… Das und mehr findet Einzug in die Inszenierung und führt übergreifend zur Frage: Was macht Lust im Leben?


Auf der Bühne sind vier verschiedene Typen – Kartoffeln wie Figuren – in Performances zu erleben. Darsteller sind Luise Hart, Lorenz Krieger, Oktay Önder und Isabel Will. Diese wurden von der Theaterleitung vorgeschlagen, verrät Anna Kristine Linke. Ob es passt, fand die Regisseurin vorab bei persönlichen Gesprächen heraus, traf sich mit ihnen zum Kaffeeplausch. In einer Stückerarbeitung kommt es auf die Symbiose aller an, und setzt ein gewisses Improvisationstalent voraus, erklärt sie. Das Stück entstand aus einer Trias: dem Fragebogen als Grundlage, die Historien von Sex und Kartoffeln und Linkes Autorenschaft. Gemeinsam wurde eine Geschichte entwickelt, bei der man sich nicht langweilt, verspricht die 30-Jährige. Es wird gespielt, es werden Rezepte vertanzt, Geheimnisse verraten, Träume heraufbeschworen, Alpträume umgeschrieben. Ergänzt mit einer Playlist von Sex- und Kartoffelsongs des Publikums. Vieles wurde den Zusendungen der Magdeburger/-innen entnommen. „Wir haben deutlich mehr Antworten erhalten als wir hofften“, berichtet die Regisseurin. Die Themen reichen vom ersten Mal bis zu Sex im Alter, von Rezepten bis offenbarten Geheimnissen. In einer Mischung von lustig bis ernst, von zärtlich bis verschämt. Und es wird auch real-kulinarisch: Auf der Bühne wird gekocht. Mit Kartoffeln versteht sich. Ob das auch eine sexuelle Komponente hat, sei dahingestellt. Zu erleben ist „Sex und Kartoffeln“, von Anna Kristine Linke & Ensemble, ab 31. März (Premiere 19.30 Uhr) im Schauspielhaus, K2.

Seite 20, Kompakt Zeitung Nr. 229

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