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Kein Verstand in Sicht

Ronald Floum

„Kein Verstand in Sicht“ heißt das aktuelle Stück der Magdeburger Zwickmühle, in dem das Damenduo Marion Bach und Heike Ronniger wieder alle Register seines Könnens zieht. (Foto: Viktoria Kühne)

Harte Zeiten für Kabarettisten, die ihre Profession auf der Bühne suchen und ihre Besucher mit anspruchsvollen Inhalten überzeugen wollen. Nicht nur schwindende Zuschauerzahlen versalzen momentan den Berufshumoristen die Kalauer-Suppe, sondern auch die Nachwirkungen des Pandemiejahrs 2020 und die in aller Öffentlichkeit geführte Debatte über die sogenannte Cancel Culture und Political Correctness, die mittlerweile den Alltag der Humoristen prägen.


Kabarettisten sind keine Politiker. Ihr Anspruch ist es, mit Grenzüberschreitungen in ihren Programmen und Sketchen für Spannung zu sorgen, die sich im Lachen des Publikums entlädt. Dabei bemüht man Elemente des Schauspiels, der Lyrik und der Musik. Damit das funktionieren kann, ist es aber wichtig, mit Provokationen und Klamauk nicht allzu weit übers Ziel hinauszuschießen und sich damit den Rückweg in die Normalität zu versperren. Eine Gratwanderung, die das politisch-satirische Kabarett „Magdeburger Zwickmühle” in jedem neuen Programm ausprobiert und beherrscht.


Vor wenigen Tagen präsentierte das Zwickmühlen-Team den versammelten „Hauptmedien der Provinz” in Magdeburg ihren neuesten Streich. „Kein Verstand in Sicht“ heißt das aktuelle Stück, in dem das Damenduo Marion Bach und Heike Ronniger wieder alle Register seines Könnens – gesanglich, schauspielerisch, akrobatisch, komödiantisch – ziehen darf. Seit zehn Jahren berufen sich die Magdeburger Akteure auch auf die bewährte Professionalität der Leipziger Autoren Frank Voigtmann und Robert Schmiedel. Deren Bücher, Texte und Regiekönnen dienen als sichere Bank. Nach Aussagen der Kabarettisten hat sich die Zusammenarbeit bestens entwickelt. Man versteht sich eben – trotz der Sprachunterschiede. Denn der Magdeburger Humor passt nicht immer auf den sächsischen.


Frank Voigtmann führt im Stück „Kein Verstand in Sicht” bereits zum dritten Mal auch die Regie und kann sich nur lobend über die beiden Hauptakteure des neuen Stückes äußern. Die alternierenden musikalischen Bühnenpartner Christoph Deckbar und Oliver Vogt gehören zum Programm und bereichern mit Sprechrollen als „musikalische Oberkellner’ das Stück. Die Proben laufen in der Schlussphase, die Texte sind sicher. Obwohl – wer kann das schon sagen. Denn die politische Führung der Ampel in Berlin sorgt sicher für neue Spielbälle, die inhaltlich von dem kabarettistischen „Doppel-Wumms” Bach & Ronniger aufgenommen werden. Aktuelle Ereignisse erfordern kurzfristig Änderungen der jeweiligen Inszenierung. Doch dafür ist die Magdeburger Zwickmühlen-Besatzung um Prinzipal Hans-Günther Pölitz bestens bekannt, dass sie auf aktuelle Schwingungen reagieren kann und dies auch in aktuelle Inszenierungen einfließen lässt.


Bei „Kein Verstand in Sicht“ reihen sich wie bei einer Collage die unterschiedlichen Themen aneinander. Die Akteure auf der Bühne zeigen auf, wie die Welt zunehmend aus den Fugen gerät. Sie wollen polarisieren und nicht mit dem erhobenen Finger die Denkanstöße in die Köpfe der Besucher bleuen. Dabei wird keine Schublade ungeöffnet bleiben. Denn eins ist sicher:  Deutscher Humor war bisher nicht unbedingt weltmarkttauglich. Dies erfuhr mit einer Ampel über Nacht eine Änderung. Mittlerweile kann man unser Land immerhin gut auslachen. Das Programm setzt traditionell auf zahlreiche musikalische Sequenzen. Zu populären Melodien mit neuen Texten, von Hits aus den 1980er-Jahren bis zu solchen von Liedermachern aus den 1990ern, reicht das Repertoire. Für die Arrangements zeichnet Oliver Vogt verantwortlich.

 

Premiere von „Kein Verstand in Sicht“ ist am 25. März 2024 um 20 Uhr in der Magdeburger Zwickmühle.

Seite 19, Kompakt Zeitung Nr. 252, 20. März 2024

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