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Vor allem kommt immer noch
das Fressen?

Foto: Mirko Stage

Ein ungewöhnliches Ausstellungsprojekt startet am 20. April in den Gruson Gewächshäusern Magdeburg. Es ist eine Gemeinschaftsaktion des Künstlers Robin Zöffzig, der Galerie fabra ars, der Galerie Diede und der Gewächshäuser. Rund 30 Künstlerinnen und Künstler aus der Region und darüber hinaus haben ihre Werke beigesteuert, um gemeinsam auf das Thema aufmerksam zu machen. Titel der Ausstellung: „KLIMAKRISE EINE MENSCHHEITSKRISE – Vor allem kommt immer noch das Fressen!“  Bewusst wird an den berühmten und vielzitierten Satz „Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral“ von Bertolt Brecht (1928, Dreigroschenoper) erinnert, heißt es in der Ankündigung. Was einst Brecht auf der Bühne der Bourgeoisie entgegnete, die gutsituiert den niedrigeren Schichten der Gesellschaft Moral predigen wollte, hat auch heutzutage weder an Bedeutung noch an Aktualität verloren. Gesellschaftskritiker attestieren Menschen der modernen Gesellschaft immer wieder eine ausgeprägte Selbstsucht ohne Rücksicht auf Umwelt oder Mitmenschen. Und das, obwohl „Bio“, „Öko“ und ein nachhaltiger „grüner Lebensstil“ gerade in den letzten Jahren einen regelrechten Boom erfahren hat.

 

Trotz dieser Entwicklung sehen wir uns mit Realitäten konfrontiert, die diesem Bild widersprechen. Die Nachfrage nach Bioprodukten nimmt genauso zu wie die Nachfrage nach Kreuzfahrten.

 

Die Ankündigung ist provokativ: „Das Handeln des Menschen wird von Gier bestimmt. Alle Relativierungen beruhigen lediglich unser Gewissen. Nachhaltiges Handeln wird zum Dogma erhoben und bleibt doch nur eine Farce. Den Worten folgen nur halbherzige Taten. Wir lügen uns gegenseitig in die Tasche. Ausnahmen bestätigen – wie stets – die Regel.“ In der Ausstellung „Klimakrise eine Menschheitskrise“ setzen sich die Kunstschaffenden auf unterschiedlichste Weise mit dem Thema Klima-Krise, menschlichem Handeln und möglichen Zukunftsperspektiven kritisch auseinander. Von Malerei, Installation, Bildhauerei und Medienkunst wird sich das Gewächshaus in ein Habitat von fiktiven Charakteren einer dystopischen Welt verwandeln und selbst zu einer Arche der Kunst werden. Zum Begleitprogramm gehört eine Podiumsdiskussion mit Fachleuten aus dem In- und Ausland ebenso wie ein mehrtägiges Vermittlungsprogramm für Kinder.

 

Ausstellungseröffnung ist am 19. April, 19 Uhr, in den Gruson-Gewächshäusern Magdeburg, Schönebecker Straße 129 b.

 

Seite 12, Kompakt Zeitung Nr. 253, 10. April 2024

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