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Film verrückt: Tipps von Lars Johansen

Ich möchte hier regelmäßig Filme oder Serien empfehlen, die Sie im Kino oder auf dem Bildschirm zu Hause einmal anschauen sollten. Dabei möchte ich Ihren Blick auf eher Ungewöhnliches lenken.


„Catch the Killer“ scheint nur wieder eine Serienkillergeschichte zu sein, die erneut eine eher schüchterne Frauenfigur als Ermittlerin aufbietet. Das ist nicht ganz falsch und zugleich sollte man sich diesen hochintelligenten Thriller, der zugleich eine ebenso kluge wie dramatische Geschichte zu erzählen weiß, unbedingt anschauen. Denn auch ohne große Namen oder teure Spezialeffekte hat man es hier mit einem der besten Filme des vergangenen Jahres zu tun, der frisch auf DVD und Blu-ray erschienen ist. „Peeping Tom“ hieß bei uns eigentlich „Augen der Angst“ und hat nun ebenfalls eine neue Veröffentlichung spendiert bekommen, die man sich nicht entgehen lassen sollte. Denn der Film von 1960 atomisierte die Karrieren von Regisseur Michael Powell und seinem Star Karlheinz Böhm, weil dieser Psychothriller von der internationalen Kritik seinerzeit komplett zerrissen wurde. Mittlerweile genießt er zurecht Klassikerstatus und ist selbst Hitchcocks „Psycho“ überlegen, weil er die Motivation des Mörders sehr viel klüger erklärt. Jetzt erstrahlt er frisch restauriert heller als je zuvor und muss unbedingt so angeschaut werden. Auch wenn die Gefahr besteht, das Augenlicht zu verlieren, denn der Mörder und der Film zielen auf die Augen der Menschen, sollte man den Blick von diesem wegweisenden Werk nicht abwenden.


„The Holdovers“ ist unbedingt sehenswert im Kino, der Hauptdarsteller Paul Giamatti hat schon einen Golden Globe bekommen für seine Rolle als vereinsamter und unfreundlicher Lehrer, der seine Schüler und seinen Job zu hassen scheint. Dass dem doch nicht so ist, kann man in Alexander Paynes wunderbarer Tragikomödie sehen. Leider nicht in Magdeburg. Immerhin kann und sollte man hier im Moritzhof „Anatomie eines Falls“ ansehen, denn die grandiose deutsche Hauptdarstellerin Sandra Hüller ist wie der gesamte Film für den Oscar nominiert.

Seite 14, Kompakt Zeitung Nr. 249

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