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Scharfe Sprüche:
Currywurst-Statistik-Murks

Die Zahl der Kinder mit Übergewicht steigt. Das wird regelmäßig anhand von Statistiken belegt. Die Regierung in Berlin plant deshalb, die Werbung für zuckerhaltige Lebensmittel zu verbieten. Currywurst ist auch so ein Kalorienkracher. Immerhin stecken in so einem leckeren Brühwurstkolben rund 400 Kalorien. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) sagt, dass der Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch in Deutschland 2022 bei rund 52 Kilogramm pro Jahr lag, bestehend aus knapp 29 Kilogramm Schweinefleisch, etwa 12,7 Kilogramm Geflügel und rund 8,7 Kilogramm Rindfleisch pro Nase. Und das sei aktuell weniger als im Jahr zuvor.

Nun ist meine Erfahrung, dass Kinder unter meinen Kunden die große Minderheit bilden. Doch warum expandieren deren Körper von Jahr zu Jahr weiter? Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt für den Fleischverzehr einen Orientierungswert von nur noch 10 Gramm pro Tag. Das wäre dann eine Scheibe Wurst pro Tag. Oder: Wenn alle schön vegan leben, dürfte man sich alle 14 Tage mal eine Currywurst reinziehen. Davon sind wir noch weit entfernt. Die Anzahl der verspeisten Currywürste soll deutschlandweit 800 Millionen pro Jahr betragen. Das heißt, bei etwa 83 Millionen Einwohnern würde also jeder keine zehn Würste pro Jahr verspeisen. Nach DGE-Vorgabe hieße das, wir liegen beim Curryverzehr weit unter den 10 Gramm pro Tag. Natürlich nur, wenn man keine anderen Fleischspeisen zu sich nimmt.

Ihr habt Recht, meine Rechnung berücksichtigt weder konsequente Veganer, Vegetarier oder Muslime, die keine Schweinefleischprodukte zu sich nehmen. Da man permanent hören oder lesen kann, dass das deutsche Ernährungsbewusstsein voranschreite, wie einst der Siegeswagen des Sozialismus nicht aufzuhalten gewesen wäre, müsste doch vor allem unter unserem Nachwuchs nicht mit einer Zunahme von Übergewichtigen zu rechnen sein. Olafs Fazit lautet deshalb: Was verkündet wird, bleibt graue Theorie. Jüngst wollte mir eine junge Dame, die ich vor vielen Jahren mal als Spatzenhirn bezeichnet hatte, vorschlagen, eine neue Partei zu gründen. Heute würden doch so viele Daten existieren, dass man alles vorausberechnen könnte. Deshalb wäre eine vernünftige Politik möglich. Ich antwortete ihr, dass meine religiöse Lebensphase bereits hinter mir liege und dass diese Statistik-Politik längst unser gesamtes Leben durchdringen würde. Was kommt dabei raus? Meistens viel Murks!

Fakt ist, privat-persönliche Gaumengeschmäcker kann man immer noch nicht messen. Das bleibt jedem von Euch überlassen. Esst, was Euch schmeckt, aber bleibt in Bewegung, chillt nicht ständig auf der Couch und glotzt in Bildschirme rein. Und wenn Ihr mal große Schwierigkeiten habt, vom Flimmerkram loszukommen, macht Ihr Euch auf die Strümpfe zu mir und genießt ganz ohne Smartglotze Olafs leckere Currywurst.
Bis gleich, Euer Olaf vom Hassel.

Seite 24, Kompakt Zeitung Nr. 243

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