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Magdeburger Gesichter: Ehepaar Voigtel junior

Gabriele Köster

Johann Carl Voigtel (1761–1849) war ein preußischer Regierungsbeamter. Er war der älteste Sohn des Ehepaares Traugott Liebegott und Charlotte Regine Voigtel sowie der ältere Bruder Friedrich Wilhelm Traugott Voigtels. Aus der Wahl seiner Taufpaten lassen sich die Verankerung der Eltern in der preußischen Beamtenschaft und wohl auch die Ambitionen für den Sohn bereits erschließen. Die fünf Paten waren der Geheime Rat Ursinus aus Berlin, der Kriegsrat Tournier aus Berlin sowie der Assessor Tournier, die Frau Hofrätin Schlutius und die Frau Cassier Klingen aus Eisleben.


Nach dem Besuch der Domschule in Magdeburg studierte Voigtel ab 1780 Jurisprudenz in Halle (Saale). 1785 trat er sein Referendariat in der Kriegs- und Domänenkammer Magdeburg an, das er 1789 mit gutem Ergebnis abschloss. Noch in demselben Jahr erhielt er zunächst eine halbe Präbende am Stift St. Sebastian, die wenige Monate später zu einer vollen Präbende erweitert wurde.

 

1794 wurde er zum Kriegs- und Domänenrat ernannt und behielt dieses Amt auch in napoleonischer Zeit. Als Domäneninspektor des Elbdepartments hatte er 1808 ein Jahreseinkommen von 3.000 Talern. Spätestens seit August 1808 war er außerdem Direktor der Vermögensverwaltung der Dompropstei. 1809 wurde er Domänendirektor, 1811 Regierungsdirektor.


Johann Carl Traugott Voigtel kaufte 1801 von seiner Mutter für 5.000 Taler sein Elternhaus in der Großen Klosterstraße 17. Als Mitglied des Magdeburger Kunstvereins hielt er zwei Aktien.


Verheiratet war er mit Wilhelmine Voigtel (1778–1827), geb. Schmidt. Sie war eine Tochter des Kammerrates Schmidt, der das Rittergut Neubrandsleben bei Oschersleben besaß. Dem Aufkleber auf der Rückseite des Porträts zufolge heiratete Wilhelmine Sidonie Schmidt Johann Carl Traugott Voigtel dort am 24. Mai 1796. Ihr Vater zog später nach Magdeburg. Beim Tod des Vaters erbte ihr Bruder 50.000 Taler. Auf Betreiben Johann Georg Voigtels konnte er ein Referendariat bei der Kriegs- und Domänenkammer Magdeburg absolvieren.


Das Pastellporträt zeigt Wilhelmine Voigtel im Brustbild. Die leuchtend blaue Schleife, die ihre Spitzenhaube unter dem Kinn zusammenhält, unterstreicht die Farbe ihrer Augen in dem ansonsten in tonigen Farben gehaltenen Porträt. Johann Carl  Voigtel ist im Brustbild en face mit  ernstem Gesicht in weißer Weste und schwarzem Rock dargestellt. An der schwarzen Halsbinde trägt er den Königlich-Preußischen Johanniter-Orden, der als Verdienst-Orden 1813 von Friedrich Wilhelm III. gestiftet und bis zur Wiederherstellung des Ordens als Orden 1852 verliehen wurde.

Das Kulturhistorische Museum Magdeburg erinnerte 2021 an Magdeburger Gesichter des 19. Jahrhunderts. Die Porträts der Sonderausstellung sind weiterhin in der Kompakt Zeitung zu finden.

Seite 9, Kompakt Zeitung Nr. 247, 10. Januar 2024

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