Unterwegs mit dem RE1: Station 3 – Charlottenburg

Schloss Charlottenburg in Berlin

Nach einer Stunde und 36 Minuten erreicht der RE1 die Station Berlin-Charlottenburg.

Die Stadt Charlottenburg wurde 1705 gegründet und entwickelte sich bis 1893 zur Großstadt. 1920 wurde sie als Bezirk Charlottenburg in Groß-Berlin eingegliedert. Mit vielen grünen Ecken und einigen Kunstmuseen gehört Charlottenberg definitiv zu den schönsten Bezirken Berlins.

 

Das Bröhan Museum wurde 1983 eröffnet und trägt den Namen seines Gründers Karl H. Bröhan. Es beherbergt seine umfassende Kunstsammlung, die er dem Land Berlin anlässlich seines 60. Geburtstages schenkte.

 

Sie gliedert sich in drei Bereiche: Jugendstil, Art Deco/Funktionalismus und Berliner Secession. Der zeitgenössische Künstler Gerold Miller, ist noch bis zum 4. Mai mit einer Intervention ausgestellt, in der er die Themen der konkreten Kunst und des Hard Edge weiterentwickelt. Bis Juni ist eine Ausstellung über den amerikanischen Fotografen Will McBride und seiner Zeit in Berlin zu sehen. Auch die Ausstellung „Art Deco. Eleganz und Geometrie“, die eine internationale Sammlung an Möbeln, Grafiken und Designobjekten umfasst ist bis auf weiteres zu besuchen.

 

Das direkt neben dem Bröhan Museum gelegene Museum Berggruen ist leider aufgrund einer Sanierung und Ausstellungstournee geschlossen, soll aber 2025 noch wiedereröffnen.

Als Alternative bietet sich stattdessen die Sammlung Scharf Gerstenberg direkt gegenüber, auf der anderen Straßenseite an. Das Museum Berggruen und die Scharf- Gerstenberg Sammlung gehen beide auf Entwürfe von dem preußischen König Friedrich Wilhelm IV. zurück und wurden in den Jahren 1851-1859 von dem Architekten Friedrich August Stüler erbaut. Sie dienten ursprünglich als Offiziers-Kasernen. An das Gebäude der Sammlung wurde 1858 ein Marstall-Gebäude angeschlossen und beide Teile dienten zusammen ab 1967 als Ägyptisches Museum. 

 

2008 wurde das Haus für die künftige Nutzung als Museum umgebaut. In der Dauerausstellung „Surreale Welten“ wird die Sammlung, die Werke der Hauptvertreter, Vorläufer und Nachfolger des Surrealismus beinhaltet, in wechselnder Präsentation gezeigt. Die Sonderausstellung „Böse Blumen“ ist noch bis zum 4. Mai zu sehen. Sie führt den Besucher auf eine Reise durch die Kunst der beginnenden Moderne bis hin zu zeitgenössischen Werken, rund um die Ästhetik des Gedichtbandes „Les Fleurs du Mal“ von Charles Baudelaire.

 

Am Ende der Schloßstraße, in unmittelbarer Nähe der beiden Kunstmuseen, liegt das Schloss Charlottenburg.

Das Schloss wurde 1701 erbaut und diente lange als Sommerresidenz für die preußischen Könige. 1926 ging Preußen einen Vertrag mit dem Haus Hohenzollern ein, der den Übergang des Schlosses an die Verwaltung der staatlichen Schlösser und Gärten regelt. Nachdem Schloss Charlottenburg im zweiten Weltkrieg 1943 schwer beschädigt wurde, konnte es schnell baulich wieder gesichert werden und der Wiederaufbau war 1957 mit der Wiederherstellung der Kuppel abgeschlossen.

 

Heute kann man im Schloss die Geschichte der Hohenzollern Dynastie entdecken, sowie original eingerichtete Räume und Säle, das Porzellankabinett und die Schlosskapelle. Ein Spaziergang im Schlossgarten führt einen nicht nur durch beeindruckende Gartenkunst, sondern auch zu dem neuen Pavillon, dem Belvedere und dem Mausoleum mit dem Grab der Königin Luise.

 

Mirjam Koster

Nr. 276 vom 26. März 2025, Seite 14

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